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Investitionsrechnung

Verfahren zur Ermittlung der relativen und absoluten Vorteilhaftigkeit einer Investition. Ferner Rechentechniken zur Ermittlung eines optimalen Investitionsprogramms. Die bekanntesten traditionellen Verfahren sind: Kapitalwertmethode und interne Zinsfußmethode (interner Zinssatz). Wichtige Entscheidungen über öffentliche Investitionen sollten auf einer Kosten-Nutzen-Analyse basieren.

Zu Grunde liegt die Entscheidung, Geld in die Vergrößerung des Anlagevermögens zu investieren. In diesem Wort steckt das lateinische vestis = das Kleid drin. Investieren heißt also: Geld hernehmen und einkleiden in Gegenstände.

Da es sich um in der Regel eine Mehrjahresrechnung handelt, ist Geld von heute, das man für die Investition ausgeben muß, mit Geld zu vergleichen, das später erst kommt aus dem mit der Investition bewirkten neuen Verfahren. Also sind die Geldflüsse/Cash-Flows der späteren Jahre auf den Entscheidungszeitpunkt abzuzinsen. Nimmt man einen Ziel-Zinssatz - einen Kalkulationszins oder Weighted Average Capital Cost-Satz -, so ergibt sich bei der Abzinsung ein Gegenwartswert oder Discounted Cash Flow, der mit der Investitionsauszahlung zu vergleichen ist. Die dabei herauskommende Differenz wird als Kapitalwert bezeichnet. Dividiert man den Kapitalwert als Betrag durch die Investitionsauszahlung, entsteht der Kapitalwert-Koeffizient. Dies ist nötig, weil die Höhe der Investitionen unterschiedlich ist; die Investitionsanträge aber in einer solchen Kennzahl in eine Rangreihe gebracht werden sollen. Wer in diesem Kapitalwertkoeffizienten eine hohe Position hält als Projekt, erhält am ehesten eine Zuteilung der knappen finanziellen Ressourcen.

Erhöht man den Kalkulationszins so lange, bis bei der Abzinsung als Discounted Cash Flow genau die Investitionsauszahlung herauskommt, so ergibt sich der interne Zinsfuß - die internal rate of return (irr). Bei ihr ist der Kapitalwert gleich null.

Eine andere Kennzahl in der Investitionsrechnung ist die Pay Back Periode. Sie ist zu ermitteln durch die Investitionsauszahlung, dividiert durch den durchschnittlichen Cash-Flow pro Jahr. Die Pay Back Zeit läßt das Risiko der Investition beurteilen. Man könnte auch ein Abtrageschema machen, um auf diese Art und Weise das Jahr zu bestimmen, in dem die Investitionsauszahlung im Entscheidungsjahr (t0) zurückgezahlt ist.

Auch die Investitionsauszahlung kann sich in einer Reihe über mehrere Jahre erstrecken. Dies ist dann der Fall, wenn man bei Investitionen Ausbaustufen hat oder auch wenn die Investition darin besteht, ein neues Produkt aufs Gleis zu setzen. Dann ist auch die Veränderung des Umlaufvermögens einzubeziehen. In diesem Fall würde der Verfasser vorschlagen, mit einem Geldmarktzins einen Gegenwartswert der Investitionsauszahlungsreihe im Jahr t0 herzustellen. Diese Rechnung enthielte die Prämisse, daß der projektführende Managementbereich beim Zentralressort Finanzen einen Geldbetrag beantragt, der um das niedriger sein kann, was durch eine Interimsanlage auf einem z.B. Festgeldkonto als Zins und Zinseszins verdient werden kann. Auch wenn man sich tatsächlich nicht so verhält, könnte so gerechnet werden. Das eröffnet überdies die Überlegung, eine Reihe von Forschungsauszahlungen auch als eine Investition zu begreifen und in einem Betrag auf das Entscheidungsjahr abgezinst auszuweisen. Dann können auch Investitionsprojekte in die Sachanlagen mit solchen in die Innovationskraft bei Produkten und Märkten gegeneinander antreten.

sind Hilfsmittel für die Klärung der Frage, ob sich die Investitionen lohnen. Die Praxis und Theorie haben eine Anzahl von Verfahren der Investitionsrechnung entwickelt.

1. Statische Verfahren: Kostenvergleichsrechnungen, Gewinnvergleichsrechnungen, die Rentabilitätsrechnungen (Return an investment), die Amortisationsrechnung (Pay-off-period). Diese Verfahren sind dadurch charakterisiert, daß sie von durchschnittlichen Periodenzahlen ausgehen.

2. Finanzmathematische Verfahren (dynamische Verfahren): Die Kapitalwertmethode, die Annuitätenmethode, die Methode des internen Zinsfußes. Diese Methoden gehen von Einzahlungs- und Auszahlungsströmen aus und betrachten sie bis zum Ende der wirtschaftlichen Nutzungsdauer des Investitionsobjektes oder bis zu einem bestimmten Planungshorizont. Auf Grund der Totalbetrachtung einer Investition werden diese Verfahren auch als dynamische Verfahren bezeichnet (Abzinsungsmethode).

3. Simultanmodelle des Kapitalbudgets: Diese Modelle versuchen, das Kapitalbudget in den Zusammenhang zum Finanzierungs-, Produktions-und Absatzbereich zu stellen. Es werden dabei mit Hilfe der Methoden des Operation Research sämtliche Absatz-, Produktions-, Investitions- und Finanzierungsmöglichkeiten gleichzeitig berücksichtigt und damit simultan ein Optimum mehrerer Aktionsvariablen gesucht. Dabei sind bestimmte Nebenbedingungen zu beachten.

Die besondere Bedeutung des Investitionsprozesses für das Unternehmensgeschehen liegt in der Langfristigkeit der Auswirkungen von Investitionsentscheidungen und ihrer begrenzten Korrigierbarkeit. Investitionsrechnung Im Rahmen der » Investitionsplanung werden verschiedene, einander ausschließende Investitionsprogramme erstellt. Mit Hilfe der Investitionsrechnung kann beurteilt werden, inwieweit Investitionsobjekte bzw. Investitionsprogramme vorgegebene Kriterien erfüllen. Investitionsrechnungen dienen daher als Entscheidungshilfen bei der Festsetzung der Investitionspolitik. Die traditionellen Formen der Investitionsrechnung (siehe » Investitionsrechnung, Methoden der) gehen Grundsätzlich von zwei einschränkenden Annahmen aus: In die Modelle eingehende prognostizierte Daten treten mit Sicherheit ein, Investitionsobjekte können isoliert beurteilt werden. Zu unterscheiden sind traditionelle Formen der Investitionsrechnung ohne Berücksichtigung der Zeit (statische Investitionsrechnungen) und solche mit Berücksichtigung der Zeit (dynamische Investitionsrechnungen). In statischen Investitionsrechnungen wird die zeitliche Struktur von Zahlungsströmen nicht beachtet. In dynamischen Investitionsrechnungen werden Zahlungsströme umso schwächer gewichtet, je ferner in der Zukunft sie anfallen. Die Gewichtung der Zahlungsströme erfolgt durch Abzinsung mit dem » Dis kontierungszinssatz. In den neueren Modellen der Investi tionsrechnung wird versucht, einer seits die Unsicherheit von Prognosen und andererseits die möglichen Interdependenzen zwischen den einzelnen betrieblichen Teilplänen bzw. zwi schen den Investitionsobjekten zu be rücksichtigen.

Wirtschaftlichkeitsrechnungen sind quantitative Verfahren zur Beurteilung der Zahlungsvorgänge, die durch eine Investition ausgelöst werden.

Man unterscheidet zwei Gruppen:

(1) Statische Investitionsrechnungsverfahren (basieren auf Kosten oder Aufwand, keine Nutzung der Finanzmathematik):

Kostenvergleichsrechnung,
Gewinnvergleichsrechnung,
Amortisationsrechnung,
Rentabilitätsrechnung.

(2) Dynamische Investitionsrechnungsverfahren (basieren auf Zahlungen, nutzen Finanzmathematik):

Kapitalwertmethode,
interne Zinsfuß-Methode,
Annuitätenmethode,
dynamische Amortisationsrechnung,
Endwertmethode.

Problem:
(1) Grundsätzlich ist den dynamischen Methoden der Vorzug zu geben, da sie die Unterschiede im zeitlichen Anfall der Zahlungen mittels Auf- oder Abzinsens berücksichtigen und von Ein- und Auszahlungen ausgehen.

(2) Die Investitionsentscheidung in der Praxis erfolgt unter Berücksichtigung vieler Aspekte (Paßt das Objekt in die langfristige Unternehmungsplanung? Dient es dem Image? Sind gesetzliche Bestimmungen zu erfüllen? Ist es finanzplanerisch realisierbar?).

Das Ergebnis der Investitionsrechnung ist somit eine Entscheidungshilfe; nicht mehr, aber auch nicht weniger.

(3) Investitionsrechnungen erfordern, wie alle zukunftsorientierten Rechnungen, eine Schätzung der in die Rechnung eingehenden Werte. Außerdem muß der Rechnende den Kalkulationszinsfuß in sinnvoller Weise festlegen.

(4) Bei größeren Investitionen sollte die Investitionsrechnung durch eine Investitionskontrolle ergänzt werden.

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