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Investitionsentscheidung

Verbindliche Festlegung darüber, welches Investitionsprojekt bzw. Investitionsprogramm zu realisieren ist. Eine solche Festlegung wird i.d.R. am Ende der Planungs- und Entscheidungsphase des Investitionsprozesses getroffen. Damit ist eine Investitionsentscheidung kein »Willkürakt«, sondern stellt gewissermaßen das Ergebnis (oder den »Kulminationspunkt«) eines planmäßig gestalteten Problemlösungsprozesses dar (Investitionsplanung). Man spricht auch vom Prozess der Investitionsentscheidung, wenn die sachlogisch bestimmte Organisation des Ablaufs der Planungsund Entscheidungsphase im Mittelpunkt der Betrachtung steht. Zur Entscheidungsunterstützung stehen leistungsfähige Instrumentarien zur Verfügung. Im Rahmen der strategischen Investitionsplanung (Investitionsplanung, strategische) sind das z.B. Checklisten, Nutzwertanalysen und Eignungsprofile, für die taktische Investitionsplanung kommt den Kalkülen der Investitionsrechnung ein hoher Stellenwert zu.

Entscheidung über einzelne Investitionsprojekte, aber auch über das Investitionsvolumen einer oder mehrerer Planperioden und dessen Verteilung auf die Gesamtheit der durchzuführenden Investitionsprojekte (Entscheidung über das Investitionsprogramm). Die folgenden Typen von Investitionsentscheidungen lassen sich unterscheiden: •   Isolierte Entscheidung über die Durchführung oder Unterlassung eines einzelnen Investitionsprojektes ohne Berücksichtigung von alternativen oder komplementären Projekten (Ja-Nein-Entscheidung). •   Entscheidung über das relativ vorteilhafteste Investitionsprojekt aus einer Menge alternativer (sich gegenseitig ausschliessender) Projekte. Ein spezielles Entscheidungsproblem dieses Typs ist das Ersatzproblem der Investitionsrechnung. •   Entscheidung über Umfang und Zusammensetzung des Investitionsprogramms einer Planperiode bei Vorliegen direkter oder indirekter Interdependenzen zwischen den einzelnen zur Entscheidung anstehenden Investitionsprojekten. •   Entscheidung über Umfang und Zusammensetzung der Investitionsprogramme mehrerer Planperioden bei Vorliegen direkter oder indirekter Interdependenzen zwischen den in den einzelnen Planperioden\' zur Entscheidung anstehenden Investitionsprogrammen. Das Ergebnis einer Investitionsentscheidung wird durch eine Reihe von Faktoren bestimmt, so durch die an Unternehmenszielen orientierten Investitionszwecke (angestrebte Projektwirkungen), durch persönliche Merkmale der Entscheidungsträger und durch die verfügbaren Informationen über die Projekt Der Investitionsentscheidung i.e.S. (dem Entschluss) geht ein Entscheidungsprozess voraus, der logisch in Phasen untergliedert werden kann, z.B. in •   Erkennung eines Investitionsproblems (Problemerkennungsphase), •   Suche nach Investitionsalternativen zur Lösung des Investitionsproblems (Suchphase), •   Erarbeitung von Informationen zur Beurteilung der Lösungsalternativen (Bewertungsphase), •   Entscheidungsfindung (Entscheidungsphase). Der gesamte, meist multipersonale Investi- tionsentscheidungsprozess in einer Organisation setzt sich aus einer Vielzahl von einzelnen Entscheidungsprozessen zusammen, die aui allen Ebenen der Organisationshierarchie ablaufen. Eine geordnete Bewältigung dieser Prozesse wird durch Verteilung der Investitions- entscheidungskompetenzen auf mehrere Hier- archie-Ebenen sowie durch die Einhaltung formaler Anforderungen an den Ablauf der Entscheidungsprozesse und die Ausgestaltung seiner einzelnen Phasen ermöglicht.    

Investitionsentscheidungen beeinflussen die Unternehmensentwicklung nachhaltig, denn aufgrund der damit verbundenen langfristigen Kapitalbindung sind sie vorzeitig meist nur unter Inkaufnahme erheblicher finanzieller Nachteile korrigierbar. Mit Investitionen ist eine Erhöhung der Fixkosten des Unternehmens verbund en, wodurch das Beschäftigungsrisiko zunimmt. Investitionsentscheidungen sind daher, zumindest soweit es sich um Neuinvestitionen handelt, als Führungsentscheidungen zu bezeichnen, die nur aufgrund des Überblicks über die gesamte Unternehmung getroffen werden können. Letzteres ergibt sich durch die vielfältigen Interdependenzen, die zwischen dem Investitionsbereich und den übrigen betrieblichen Teilbereichen bestehen. Investitionsentscheidungen sind zukunftsbezogen und basieren daher in der Regel auf Daten, die mit Unsicherheit behaftet sind. Der Investitionsentscheidungsprozeß kann in die Phasen der Willensbildung und Willensdurchsetzung sowie in die Kontrollphase gegliedert werden. Zur Willensbildung zählt die Investitionsanregung, die Alternativenuntersuchung und der Auswahlprozeß. Mit der Entscheidung für ein bestimmtes Projekt beginnt die Willensdurchsetzung, wobei der Schwerpunkt auf der Realisation des Investitionsvorhabens liegt. Der betriebswirtschaftlichen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung als Teil des Auswahlprozesses hat bei Sachinvestitionen eine technische Prüfung vorauszugehen, bei der Alternativen ausgeschieden werden, die den gestellten technischen Standards (Qualität, Sicherheit, Wartung, Umweltbelastung) nicht genügen. Wie empirische Untersuchungen aufweisen, kommt der technischen Beurteilung bei der Alternativenauswahl in der Praxis große Bedeutung zu.

siehe   Investitionsrechnungen, dynamische,   Investitionsrechnungen, statische,   Investitions­rechnungen unter Unsicherheit,   Investitionswirtschaft.

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