soll eine Sensibilisierung der Öffentlichkeit für die Umweltprobleme allgemein und für durch das eigene Tun geschaffene Umweltprobleme bewirken sowie ein umweltfreundlicheres Verhalten erzeugen. Die Steigerung des Umweltbewusstseins kann insoweit als umweltpolitisches Instrument eingesetzt werden. Allerdings können die wichtigsten Umweltprobleme wohl kaum allein durch verbessertes Umweltbewusstsein gelöst werden. Dies liegt daran, dass die Umwelt als Kollektivgut betrachtet wird. Selbst umweltbewusste Bürger wägen bei verschiedenen wirtschaftlichen oder sonstigen Tätigkeiten ab, inwieweit ihr eigenes Verhalten die Umweltqualität verbessert und welche persönlichen Nachteile ihnen in Form von zusätzlichen Kosten bzw. Erschwernissen oder sonstigen Nachteilen entstehen. Indirekt ist die Aktivierung des Umweltbewusstseins aber ein wichtiges ergänzendes umweltpolitisches Instrument, und zwar aus folgenden Gründen: · Durch das Umweltbewusstsein kann ein Druck auf Politik und Verwaltung zur Durchführung konkreter umweltpolitischer Massnahmen ausgeübt werden. Bei individuellen Umweltgefahren werden sich die Bürger häufig aus Eigeninteresse (ausreichende Information vorausgesetzt!) davor schützen und sich umweltfreundlich verhalten. · Auch das allgemeine Umweltbewusstsein kann dann wirksam werden, wenn den Verbrauchern die Möglichkeit zu umweltfreundlichem Tun gegeben wird, indem die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass daraus keine oder nur minimale individuelle Nachteile entstehen bzw. dass "Umweltschutz zu Hause" sich sogar lohnt (Kostenersparnisse). Literatur: Wicke, L., Umweltökonomie, 4. Aufl., München 1993.
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