Das von William J. Reddin formulierte Prinzip der situativen Führungslehre, dessen Ausgangspunkt ein dreidimensionales - Führungsverhalten mit den Dimensionen Beziehungsorientierung, Aufgabenorientierung und Effektivität ist.
In seinem Buch The 3-D-Management Style Theory” (1968) geht Reddin vom “Ohio State Leadership Quadranten” aus, dem er eine dritte Dimension hinzufügt: die Effektivität des Managers. Darunter versteht er “das Ausmass, in dem eine Führungskraft die Leistungsvorgaben erreicht, die sie aufgrund ihrer Position erbringen muss.”
Für Reddin ist Effektivität die einzige, zentrale Aufgabe einer Führungskraft. Jeder Führungsstil kann effektiv oder weniger effektiv sein, je nach den spezifischen Anforderungen. Reddin veranschaulicht die Führungssituation an einem Würfel mit den drei Dimensionen “Beziehungsorientierung”, “Aufgabenorientierung” und “Effektivität” und nennt seine Theorie aus diesem Grund “3-D-Konzept”. Im einzelnen unterscheidet er:
· den “Verfahrensstil”: mit unterdurchschnittlicher Beziehungs- und Aufgabenorientierung; er entspricht dem
1. 1-Stil beim Verhaltensgitter;
· den “Beziehungsstil”: überdurchschnittliche Beziehungsorientierung, unterdurchschnittliche Aufgabenorientierung; entspricht dem
1. 9-Stil;
· den “Aufgabenstil”: starker, direkter Eingriff durch den Vorgesetzten (9.1-Stil) und
· den “Integrationsstil\': partizipatives Management in Projektteams (9.9-Stil).
Diese Grundstilformen sind in der Mitte der folgenden Abbildung dargestellt.
Im Gegensatz zur Ohio-Schule und dem Verhaltensgitter von Robert Blake und Jane Mouton, die den Integrationsstil bevorzugen, postuliert Reddin, “dass jeder einzelne dieser vier Grundstile in bestimmten Situationen effektiv, in anderen wiederum ineffektiv sein kann. Kein Stil ist an sich mehr oder weniger effektiv. Die Effektivität hängt von der Situation ab, in der der Grundstil eingesetzt wird.”
Deshalb formuliert Reddin für jeden Grundstil als gegensätzliche Ausprägungen je einen Führungsstil mit niedriger und einen mit höherer Effektivität:
Zur Veranschaulichung seiner Ideen wählte Reddin bildhafte Ausdrücke: Ein Manager mit stark beziehungsorientiertem Stil beispielsweise gleicht in einer Situation, in der dieser Stil nicht zur Effektivität führt, einem “Gefälligkeitsapostel”; in effektiver Situation ist der Manager jedoch ein “Förderer”. Der aufgabenorientierte Stil führt in weniger effektiver Situation zum “Autokraten”, in der effektiven Situation zum “Macher”.
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