(Punktbewertungsverfahren): Ein Verfahren der Produktbewertung, dessen Grundgedanke es ist, die Gesamtbeurteilung eines Objekts wie z.B. einer Produktidee als eine Linearkombination der Einzelbeurteilungen. Nach Franz Bäcker und Lutz Thomas sind die folgenden Kennzeichen von Punktbewertungsverfahren hervorzuheben:
“• Die Beurteilung der einzelnen Objekte geschieht anhand von Faktoren, deren Ausprägungen für die einzelnen Objekte hinreichend verläßlich festgestellt werden können (beurteilungsnahe Faktoren).
· Die Faktoren, die der Einzelbeurteilung zugrundegelegt werden erfassen die Gesamtheit der auf den Erfolg des Objekts einwirkenden relevanten Einflußgrößen (Vollständigkeit der Faktoren)
· Alle Produkte werden für alle Faktoren mittels einer einheitlichen Skala beurteilt. Üblicherweise weist die Skala fünf bis sieben Ausprägungsstufen auf, wobei die extremen Ausprägungen verbal durch die Attribute sehr gut bzw. sehr schlecht gekennzeichnet werden.
· Die Beurteilung der Objekte auf den einzelnen Beurteilungsskalen wird mittels Wahrscheinlichkeitsangaben vorgenommen. Es sind also vom Beurteiler Urteile folgender Art abzugeben: Bezüglich Faktor X weist Objekt Y die Ausprägung,gut, mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,5 auf.”
Für eine adäquate Ableitung eines Gesamturteils müssen, ebenfalls nach Franz Böcker und Ludwig Thomas, die folgenden Bedingungen erfüllt sein:
“. Für alle Faktoren sind Gewichte festzulegen. Diese Gewichte bringen zum Ausdruck welchen Anteil der einzelne Faktor zur Erfolgsträchtigkeit beiträgt. Diese Gewichte sind naturgemäss von Produktbereich zu Produktbereich verschieden. Es ist sinnvoll, die Gewichte so zu bestimmen, dass die Summe der Gewichte über alle Faktoren 1,0 beträgt. Die Gewichte der einzelnen Faktoren werden häufig schrittweise fixiert. Zuerst werden die Gewichte der Hyperfaktoren festgelegt (Summe aer uewicnte auer 1typerraKtoren gieicn 1,u), sodann die Gewichte der Faktoren je Hyperfaktor (Summe der Gewichte gleich 1,0) schließlich die Gewichte der Faktoren im Hinblick auf das Gesamturteil durch Multiplikation der Gewichte der entsprechenden Faktoren und der Hyperfaktoren errechnet.
· Den Skalenausprägungen sind numerische Werte zuzuweisen, wobei die numerischen Werte als Nutzenindikatoren zu interpretieren sind.
· Die Summe der Skalenwerte eines Faktors mit den faktorspezifischen Wahrscheinlichkeitsangaben über alle Skalenausprägungen ergibt die Beurteilung eines Produkts hinsichtlich dieses Faktors.
· Die Summe der gewichteten Urteilswene über alle Faktoren ergibt den Gesamturteilswert.” In der Literatur hat insbesondere das Punktbewertungsmodell von John T. O\'Meara Beachtung gefunden, das den Versuch der Entwicklung eines möglichst allgemeingültigen Katalogs von Kriterien der Produktbewertung auf der Grundlage der vier Faktorengruppen Markttragfähigkeit, Lebensdauer, Produktionsmöglichkeiten und Wachstumspotential darstellt.
Produktbewertung
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