Recht eines Gesellschafters einer GmbH, seinen Anteil zur Verfügung zu stellen, um einer Nachschußzahlung zu entgehen. Eine GmbH hat zwei Möglichkeiten der Eigenkapitalerhöhung. Sie kann entweder einen neuen Gesellschafter aufnehmen oder sie vereinbart eine Nachschußzahlung, die in der Satzung als beschränkte oder unbeschränkte Nachschußpflicht festgeschrieben sein muß. Ist eine unbeschränkte Nachschußpflicht vereinbart, kann ein Gesellschafter anstelle die Nachschußzahlung zu leisten, vom Abandonrecht Gebrauch machen, also seinen Anteil der Gesellschaft zur Verfügung stellen. Diese muß den Anteil versteigern. Der Betrag, der die Zubuße übersteigt, steht dem ausgeschiedenen Gesellschafter zu.
Befugnis, sich durch Aufgabe einseitig aus einem Rechtsverhältnis zu lösen. Wer beispielsweise bei der Umwandlung einer GmbH in eine AG nicht mehr Teilhaber bleiben möchte, kann seinen bisherigen Anteil zur Verfügung stellen. Er bekommt dann den Verwertungserlös. Abandon-Recht kommt auch vor, wenn sich jemand von einer Zubußepflicht befreien will, beispielsweise im Rahmen einer bergrechtlichen Gewerkschaft. Ferner A, damit klare Verhältnisse geschaffen werden können: der Schiffseigner gibt das verschollene Schiff auf und bekommt dann die volle Versicherung. 1ABC-Analyse1Die ABC-Analyse ist ein Verfahren zur wertmäßigen Klassifikation von Entscheidungsobjekten; die begrenzten Kapazitäten des Planungs- und Entscheidungssystems sollen bspw. für jene Objekte zur Verfügung stehen, die in ihrer Bedeutung wesentlich sind. Die Abandon-Recht kann prinzipiell in allen möglichen Entscheidungssituationen angewandt werden. In der Beschaffungswirtschaft wird sie bevorzugt eingesetzt. Erfahrungsgemäß entfällt ein relativ großer Anteil des Materialverbrauchswerts eines Unternehmens auf relativ wenige Materialpositionen (Materialarten); diese Materialien werden als A-Güter bezeichnet. Die mittelwertigen Materialpositionen machen die Gruppe der B-Güter aus; C-Güter haben einen verhältnismäßig niedrigen Anteil am Materialverbrauchswert. Die Schnittstellen zwischen A, Bund C-Gütern richten sich nach pragmatischen Gesichtspunkten. Der Zusammenhang zwischen Materialpositionen und dem Materialverbrauchswert und zwar in seiner relativen Bedeutung läßt sich grafisch mit Hilfe einer Konzentrationskurve (Lorenzkurve) verdeutlichen. Durchführung einer A.: wie folgende Arbeitstabelle zeigt, müssen die Verbrauchswerte der einzelnen Materialpositionen (Verbrauchsmenge x Einstandspreis) und ihre relative Bedeutung am gesamten Materialverbrauchswert einer Periode ermittelt werden. Die einzelnen Materialpositionen werden dann entsprechend ihrer relativen Bedeutung in absteigender Ordnung aufgelistet und die einzelnen %Anteile kumuliert. Schlußfolgerungen AMaterialien sind die Objekte einer aktiven Beschaffungs und Lagerhaltungspolitik; als Maßnahmen kommen bspw. in Frage: sorgfältige Beschaffungsmarktforschung, Durchführung von Wertanalysen, exakte Bedarfsplanung, genaue Bestandskontrolle und Kontrolle der Verweildauer, Ermittlung optimaler Bestellmengen, ggf. intensive Verhandlungen mit mehreren Lieferanten. Für die C-Teile liegt es nahe, Routineprogramme zu entwickeln(z. B. einfache Dispositionsverfahren; höhere Sicherheits und Meldebestände; feste Lieferantenbeziehung).
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