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Börsenkrach/Crash

Börsenkrach/Crash hat nichts mit dem üblichen Geschrei im Börsensaal zu tun. Vielmehr ist darunter ein drastischer Kursrückgang an einem Tag bei fast allen notierten Aktien zu verstehen.

(Crash) plötzlicher, ungewöhnlich tiefreichen­der Preisverfall über den
größten Teil der an einer Börse gehandelten Wirtschaftsgüter. Kursstürze bei
Renten mit begrenzter Laufzeit kommen nur bei einem plötzlichen Bonitäts­verfall
vor (spekulative Blase).


Crashs am Aktienmarkt dauerten bisher zwischen wenigen Wochen (1763)
und vier­einhalb Jahren (Gründerkrach). Nach dem Crash schließt sich meist eine
längere Seit­wärtsbewegung an mit geringen Börsenum­sätzen und großer Skepsis
der professionellen Marktteilnehmer.


Als Grundvoraussetzungen für einen Crash gelten:


*
Hoher
Kursstand (Indexstand mehr
als der doppelte gleitende Zehnjahresdurchschnitt),

*
Sinken der
Bewertungsrelation
zwischen Renten- und Aktienmarkt unter ein akzep­tables Niveau (Kurs/Gewinnverhältnis höchstens
inverser Rentenmarktzins),


* hochschießender
Anteil spekulativer Anle­ger.


Als Warnzeichen werden gedeutet:


*
Charttechnische Umkehrformation (Head and shoulder top, Double to,
Rounding top),


*
mindestens
eine Kursverdoppelung seit dem Low,


*
deutliche
Entfernung von der 200-Tage-Linie,


*
in einem
der letzten Quartale noch einmal hohe Kurssteigerungen,


*
Performancedruck
der Professionellen (zeitweise
sprunghaft ansteigende Vola­tilität, Aufbäumen des Marktes, Aufblühen
spekulativer Instrumente, starke Expansion der Terminmärkte, Anschwellen der
Fir­menübernahmen, ausgeprägte Branchenro­tationen, Nebenmarkthaussen),


* Abkopplung von den Fundamentalien (Drehen des Rentenmarktes, langsame Rücknahme
der Unternehmensgewinn- schätzungen, zeitliche Ausweitung des Er­wartungshorizonts).


Auslöser für den Crash sind i. d. R. hervor­stechende
politische (1990 Golfkrieg) oder wirtschaftliche Nachrichten (1961 DM-Auf­wertung,
1987 "Aufkündigung" des Louvre-Akkords). Für einen Kurssturz sind selbstver­stärkende
Rückkopplungen typisch, während negative aussetzen: Pessimismus in Presse und
Anlegerschaft, Anzahl und Höhe der Kredit­engagements und ihre Exekution,
niedriger Einschuß, umfangreiche Stop loss Orders, zu geringe oder zuviel
Information (Pro­grammhandel),
Austrocknen der Future-Märkte (Kaskadeneffekt), früher Erfüllungs­zeitpunkt,
hohe Engagements ausländischer Anleger.


Zu gleichgerichtetem Verhalten füh­ren insb.:


*
Hektik,
Unsicherheit und Risiko lassen nach psychischem Halt suchen,


*
objektiv
hoher Konformitätsdruck,


*
Informationsökonomie
durch Übernahme des Gruppenkonsens (größere Schnelligkeit durch Beschränkung
der "zugelassenen" Information),


*
Verminderung
der Aufnahmekapazität in einem hektischen Umfeld,


*
hohe
Korrelation der Informationsquellen. Diese Situation besteht fort, wenn die ur­sprünglichen
Argumente fortfallen. Dann er­folgt ein Ausgleich der kognitiven Dissonanz
durch Motivwechsel (Chaosforschung,
Katastrophentheorie).          


Literatur: Kiehling, G. H., Kursstürze am Aktien­markt, München 1991. Wirth, M., Geschichte der Handelskrisen, 2. Aufl.,
Frankfurt a.M. 1874.






Auch als Crash bezeichnet. Es handelt sich dabei um einen massiven Kurseinbruch an der Börse. Kursverluste in wenigen Tagen von bis zu 50 % sind dabei möglich, z. B. der sog. »Schwarze Freitag« 1929 an der Wall Street.

(Börsencrash). Starker Kursverfall innerhalb einer kurzen Zeit an einer oder mehreren der großen internationalen Börsen. Im 20. Jahrhundert gab es z. B. in den Jahren 1929 und 1987 besonders schwere B.

Börsenkrach

Situation, in der die Börsenkurse unvermittelt in starkem Maße fallen (Zusammenbruch der Kurse). Der bedeutendste Crash war der sog. »Schwarze Freitag« von 1929.

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