Innovationsfähigkeit = Kennen x Können x Wollen
Für die Umsetzung einer Idee zu einer Innovation ist deshalb ein gutes Management notwendig und somit eine zielorientierte Gestaltung und Steuerung des Innovationssystems.
Welche Grundbedingungen muß das Management für ein innovatives Unternehmen schaffen?
Es muß:
- den Wunsch nach neuen, besseren, noch nicht existenten Produkten, nachgehen
- Toleranz gegenüber Unsicherheit und Zweideutigkeit aufweisen und auf Risiken eingehen
- die Bedeutung von Innovationen für das Unternehmen anerkennen
- ein soziales Gefüge entstehen lassen (Mitarbeiter sollen gewinnbringend miteinander kommunizieren können),
- Experimentierfreudigkeit fördern,
- finanzielle Ressourcen bereitstellen.
Was ist die Hauptaufgabe des strategischen lnnovationsmanagements, und welche unternehmerischen Fähigkeiten sind dafür Voraussetzung?
Hauptaufgabe ist der Aufbau und Erhalt von Wettbewerbsvorteilen durch den Einsatz von Innovationen.
Voraussetzungen :
- frühzeitiges Erkennen relevanter Optionen --> Option als erster besetzen
- Bewertung erkannter Optionen bezüglich zukünftiger Marktchancen (Kosten-Nutzen-Vergleich)
- systematische Markteintrittsplanung
Der Firstcomer hat es i.d. Regel schwieriger als der Follower. Er kennt die Kundenbedürfnisse noch nicht so genau. Firstcomer sind oft kleinere flexiblere Unternehmen, große Unternehmen schöpfen Innovationspotentiale meist als Follower aus.
Was ist die Hauptaufgabe des operativen lnnovationsmanagements, und wie kann man es effizient durchsetzen?
Hauptaufgabe ist es, die richtigen Instrumente auszuarbeiten und bereitzustellen (Realisierung). Unternehmen, die Produktvorsprünge realisieren wollen, müssen ihren zeitlichen Vorsprung auch bei der Umsetzung halten. Es hat sich als effizient erwiesen, dabei Gruppen zu bilden.
Welche Bedingungen gibt das operative Management diesen Gruppen vor?
- Zeitraum, also den Anfang und das Ende.
- das Budget,
- eine klare Zielvorgabe - was soll erreicht werden
- ein detaillierter Projektplan
- ein Projektcontrolling, das die Einhaltung des Plans überwacht
- ein Anreizsystem für Mitarbeit im Team und Erfolg des Projekts.
Die dritte wichtige Säule ist das Innovationsmarketing (wie wird die neue Idee vermarktet). Immerhin will man die Idee auch verkaufen - der Nutzen muß also erkannt werden.
Aus welchen drei Phasen besteht ein lnnovationsmarketingkonzept?
1. Vorfeld-Marketing: vor der Markteinführung -> Auseinandersetzung mit den Kunden
2. Pilot Marketing: Zusammenarbeit mit Referenzkunden -> Sammlung von Erfahrungen
3. Breitenmarketing: Nutzung dieser Erkenntnisse für systematische Bearbeitung aller relevanten Zielgruppen mit einem entsprechenden Marketingmix.
Welche Funktionen hat das Innovationsmanagement ?
1. Bewältigung eines extrem komplexen Entscheidungsproblems
Entscheidungen bezüglich Innovationen sind sehr komplex. Es müssen neue Informationen beschafft, gewichtet und verknüpft werden.
2. Radikaler Wandel des Bewußtseins :
Bei der Durchsetzung von Innovationen entstehen immer wieder Widerstände. Mitarbeiter oder Partnerunternehmen wollen gerne den Status Quo aufrechterhalten. Sie weigern sich doch tatsächlich die neue Idee als vorteilhaft zu akzeptieren - Frechheit. Diese Bewußtseinsbarrieren müssen überwunden werden.
3. Verflechtung von Entscheidungs- und Durchsetzungsaspekten :
Entscheidungen müssen oft verfeinert oder sogar revidiert, und durch Neue ersetzt werden, wenn sie sich im Zuge der Durchsetzung als nicht realisierbar erweisen.
Die grundlegende Aufgabe des Innovationsmanagements
Originäre Aufgabe: Planung, Steuerung und Überwachung von Innovationsprozessen
Weitere Aufgaben: Aufbau von Innovationspotentialen, Schaffung eines Innovationsklimas und die Anwendung geeigneter Instrumente.
Die Aufgaben des Innovationsmanagements (nach Costen)
- Setzen von Innovationszielen und Einleiten von Innovationsprozessen
- Bewertung und Auswahl von Innovationsprojekten
- Entscheidungen über den Einsatz von Maßnahmen (Instrumenten)
? kurze Bearbeitungszeiten
? minimale Kosten der Bearbeitung
? hoher Markterfolg
? Vermeidung negativer Auswirkungen auf Unternehmen und Gesellschaft
- Überprüfung der Wirksamkeit der ausgewählten Maßnahmen
Auch die Entwicklung und Pflege einer innovativen Unternehmenskultur ist die Aufgabe des Innovationsmanagements:
z.B. Ausschalten von Willens- und Fähigkeitsbarrieren, Gestaltung von Anreizsystemen, Veränderung von Gruppenstrukturen, zielgerichtete Mitarbeiterauswahl und Wissensvermittlung und Förderung von Kreativität und Innovationsbedürfnissen.
Woran erkennt man die Wichtigkeit an Innovationen für die Unternehmensführung und wer ist für Innovationen zuständig?
Man sieht die Bedeutung von Innovationen am permanenten Streben nach Deckungsbeitragssteigerungen und Marktanteilsgewinnen. Aufgabenträger sind meistens Vertreter des Topmanagements. Detailaufgaben werden meist vom mittleren Management durchgeführt.
Unter Innovationsmanagement wird die bewusste Gestaltung des Prozesses der Hervorbringung von Innovationen, d.h. neuer bzw. neuartiger Produkte oder Verfahren, unter Beachtung von betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Kriterien verstanden. Da es systematisch mit der strategischen Unternehmensführung verbunden ist und daher die Entscheidungen zur Innovationstätigkeit organisatorische Konsequenzen nach sich ziehen, ist im Rahmen des Innovationsmanagements festzulegen,
- ob die Innovationsfunktion in die Unternehmung eingegliedert werden soll oder ob man sie institutionell getrennt von den laufenden Unternehmensprozessen führen soll
- ob die Innovationstätigkeit befristet oder unbefristet ausgeübt werden soll
- ob die Innovationstätigkeit eine Aufgabe spezialisierter Stellen sein soll oder ob jeder Stelleninhaber innerhalb seines Fachgebietes auch zur Innovation verpflichtet wird (vgl. Hauschildt, 1992, Sp. 1030).
Die strategische Entscheidung zur Ein-oder Ausgliederung der Innovationstätigkeit wird in der amerikanischen Literatur vorwiegend unter dem Konzept des Venture Management untersucht. Die Fristig-keit der Innovationstätigkeit bedeutet, im Falle einer unbefristeten Lösung (Innovationsmanagement als Daueraufgabe) die Institutionalisierung von Forschungs- und Entwicklungsabteilungen (Forschung und Entwicklung). Demgegenüber führt eine befristete Innovationstätigkeit zur Bewältigung von isolierten, befristeten Projekten (Projektorganisation).
Die hohe Bedeutung des Innovationsmanagements für international tätige Unternehmen wird insbesondere in zwei Dimensionen gesehen (vgl. Macharzina, 1999, S. 55211.):
1. Zum einen in der unbestrittenen Rolle von Innovationen als Triebfelder der
wirtschaftlichen Prosperität, insbeson dere für hochentwickelte Industrienali-onen (gesamtwirtschaftliche Bedeutung).
2. Zum anderen in der elementaren Bedeutung von Innovationen für die Leistungskraft von Branchen und Unternehmen, so als Voraussetzung, um überhaupt im Wettbewerb bestehen zu können (branchenbezogene und einzelwirtschaftliche Bedeutung).
Die einzelwirtschaftliche Bedeutung belegen bereits frühe empirische Befunde, wonach Unternehmen mit einer hohen Innovationsneigung ein überdurchschnittliches Exportwachstum aufweisen (vgl. Schlegelmilch, 1988, S. 227ff.).
Als Ordnungsrahmen für die Gestaltungsbereiche des Innovationsmanagements werden in der Literatur idealtypische, an allgemeinen Planungsprozessen angelegte, phasenbezogene Konzepte vorgestellt. Hauschildt (1992, Sp. 1033ff.) unterscheidet folgende Schwerpunkte der Gestaltung von Innovationsaktivitäten:
1. Initiative
2. Problemdefmition
3. Zielbildung
4. Alternativendesign
5. Prozesssteuerung.
Zu den Methoden und Instrumenten des Innovationsmanagements zählen u.a. das Technologie-port/olio, aber auch heuristische Konzepte, die beispielsweise einen Zusammenhang zwischen der Wachstumsrate eines Marktes und der Häufigkeit technologischer Änderungen in Beziehung setzen und daraus innovationsstrategische Optionen ableiten.
Teil der unternehmenspolitischen Massnahmen und Führungsaktivitäten, die sich auf die erfolgreiche und erstmalige Markteinführung eines neuen Produkts richten ( Neuproduktentwicklung). Dieser spezielle Begriff wird in Wissenschaft und Praxis in verschiedener Richtung ausgeweitet (Innovation). Einmal werden alle der Innovation vorausgehenden Phasen ihrer Entstehung bis in die Entwicklungs-, Erfindungs- oder Inventionstätigkeit hinein erfasst. Zum zweiten werden auch andere Typen von Innovationen als Produktinnovationen berücksichtigt. Damit kann sich das Innovationsmanagement z.B. bei Prozessinnovationen auf deren innerbetriebliche Durchsetzung richten, wobei die Rechtsprechung zur Mitwirkung der Arbeitnehmervertretungen zu berücksichtigen ist. Ähnliche Fragen ergeben sich hinsichtlich der Akzeptanz von Sozialinnovationen und bei der Einführung neuer Organisationsformen, z.B. im Vertrieb. Seit Mitte der 80er Jahre wird Innovationsmanagement als Aufbaustudium (z.B. RWTH Aachen) oder als Studienfach besonders für Betriebswirte (z.B. Universität Kiel) angeboten.
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