Die Menge, Häufigkeit und Intensität, mit der geplant wird, wirken sich auf die institutionellen Merkmale der Planungssysteme, die Planungsorganisation, aus. Eine gängige Hypothese leuchtet unmittelbar ein: Viel Planung verlangt letztlich den Einsatz von vielen Personen, wenig Planung den Einsatz von wenigen, während bei Verzicht auf Planung niemand erforderlich ist. Eine Aussage darüber, welche Personen (Planungsträger) im Unternehmen für Planungsaufgaben eingesetzt werden, hängt also zunächst einmal vom Umfang der Planung ab. Um den Einfluss des Planungsumfangs auf die Institution der Planung messen zu können, muss man den Umfang der Planung selbst feststellen, also etwa die Anzahl der Problembereiche, in denen Unternehmen planen. Solche Planungsbereiche sind: Investitionen, Marketing, Finanzen, Produktion, Produkte und Produktgruppen, Forschung und Entwicklung, Personal, Organisation und EDV sowie Beschaffung. Empirische Ergebnisse zeigen folgendes Bild: (1) Ein hoch-signifikanter Einfluss des Planungsumfangs besteht hinsichtlich der Bildung von Planungsstäben und zentralen Planungsstellen bzw. -abteilungen: Je mehr organisatorische Problembereiche in die langfristige Planung einbezogen werden, desto dringlicher wird eine Abstimmung der einzelnen Entscheidungen. Die zentrale Koordination der Planungsaktivitäten vollzieht sich in aller Regel in der Unternehmungsspitze. Mit der Errichtung zentraler Planungsstellen ist keine Entlastung der Geschäftsleitung von langfristigen Planungsaufgaben verbunden. Im Gegenteil, es erhöhen sich bei zunehmendem Planungsausmass sowohl die aktive Beteiligung der Geschäftsleitung als auch die Anzahl der von dieser vorzugebenden Prämissen.
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