Gefahr des Abweichens der Realität von den einst angestrebten Finanzierungszielen. Hiermit ist u. U. das kurz- und langfristige finanzielle Gleichgewicht der Unternehmung gestört. Beispiele: Gefahr des Kapitalentzugs bei Fremd- und Eigenkapital, Unfähigkeit zur rechtzeitigen Bedienung von Krediten (Zins- und/oder Tilgungszahlungen), mit Liquiditätsabzug verbundene Verluste aus Laufzeit-, Währungs-, Zins- und Betragsinkongruenzen sowie offenen Swap-Positionen (Mismatch-Risk).
Ursache hierfür ist die Unsicherheit der Erwartungen hinsichtlich der Entwicklungen an den für die Unternehmung relevanten Märkten und damit die falsche Einschätzung hinsichtlich der Volumina sowie Zeitpunkte künftiger Zahlungsströme (Ein- und Auszahlungen). Außerdem spielen spezifische Risiken im Zusammenhang mit finanzwirtschaftlichen Entscheidungen eine Rolle, insbesondere Risiken aus Laufzeit-, Zins-, Währungs- und Betragsinkongruenzen sowie Kreditrisiken.
Die Quellen des Risikos sind im leistungs- und finanzwirtschaftlichen Bereich der Unternehmung zu suchen und werden daher zunächst in den Zahlungsströmen wirksam: niedrigere (höhere) Einzahlungen (Auszahlungen) als erwartet.
Niedrigere Einzahlungen resultieren z. B. aus fehlerhaften Umsatzvorhersagen (Mengen/Preise) und Debitorenprognosen (Änderung der Zahlungsgewohnheiten, Forderungsausfälle), Fehleinschätzung der Kapitalbeschaffungsmöglichkeiten. Höhere Auszahlungen sind bedingt durch Abweichungen bei den erwarteten Preisen für Einsatzfaktoren, Löhnen, Kreditbedingungen der Lieferanten und Banken, durch vorzeitigen Kapitalabzug (Eigen-/Fremdkapital), durch nichtabgedeckte offene Positionen bzw. Inkongruenzen.
Eine Verminderung oder Vermeidung des finanziellen Risikos erfolgt durk entsprechende Risikopolitik.
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