Seit der Deregulierung des Versicherungsmarktes ist die Produktpalette der Versicherer bunt geworden. Oftmals werden auch vergleichsweise risikoreiche Produkte angeboten. Am Trend zu Aktien will sich auch die Versicherungsbranche beteiligen: mit indexgebundenen Lebensversicherungen. Beispielsweise mit DAX-Policen wollen einige Gesellschaften neue Kunden gewinnen, die zwar mit der Aktie liebäugeln, aber auch Sicherheit brauchen. Dabei werden nicht etwa wie bei der fondsgebundenen Lebensversicherung Fondsanteile erworben. Vielmehr nehmen die Versicherten an der Entwicklung eines Index teil. Was in Deutschland relativ neu ist, gehört im europäischen Ausland bereits zum Standard. In England haben die indexgebundenen Versicherungen bereits einen Marktanteil von 30 Prozent, in der Schweiz hat inzwischen jeder zweite Lebensversicherer eine Indexpolice im Programm. Obwohl sich die Angebote in Details unterscheiden, ist die Grundidee immer die gleiche: Eine an einen Aktienindex gekoppelte Lebensversicherung lässt den Versicherten an der positiven Wertentwicklung des Index teilnehmen, schützt ihn aber vor Verlusten. Anders als bei der fondsgebundenen Lebensversicherung erhält man im schlechtesten Fall die eingezahlten Sparanteile der Beiträge zurück. Abschreiben muss der Anleger in diesem Fall fünf bis zehn Prozent der Prämie, die für Kosten und den Risikoschutz für den Todesfall weggehen. Der Anlagebetrag wird auf einen Schlag oder über maximal fünf Jahre verteilt in ein Beitragsdepot eingezahlt, aus dem die Kosten und jeweils fünf Jahresbeiträge entnommen werden. Diese Beiträge werden in die Lebensversicherung eingezahlt. Die Laufzeit eines solchen Vertrages sollte aus steuerlichen Gründen nicht unter zwölf Jahren liegen. Grundsätzlicher Nachteil der Indexpolice: Sparer nehmen nicht in vollem Umfang an einer Wertsteigerung des Index teil. Die Partizipation liegt in der Regel zwischen 52 und maximal 80 Prozent.
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