Das Forschungs- und Entwicklungs- Controlling führt alle Tätigkeiten aus, mit denen eine ergebnisorientierte Ausrichtung und Koordination der Forschungs- und Entwicklungspotenziale bzw. -prozesse unterstützt werden. Hierzu gehört das Management der Technologieentwicklung, der Vorentwicklung sowie der Produkt- und Prozessentwicklung. (s. F&E)
ist die Kurzbezeichnung für die Aufgaben und Instrumente des Controlling im Bereich der Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten eines Unternehmens. Die Umsetzung der Unternehmensstrategie in verkaufsfähige Produkte erfolgt überwiegend in den Abteilungen Konstruktion sowie Forschung und Entwicklung.
Die Zielsetzung des F u. E-Controlling ist hier, die Kosten und den Nutzen dieser Abteilungen zu optimieren, aber auch den nötigen Freiraum für die Kreativität zu schaffen, damit laufend neue marktgerechte Produkte entwickelt werden können. Zu dieser Produktentwicklung muß auch das Controlling die Anregungen geben und die systematischen Voraussetzungen schaffen, ein Frühwarnsystem einzurichten und praktikabel zu handhaben.
Im Rahmen empirischer Untersuchungen zum F u. E-Controlling in deutschen Technologie-Unternehmen haben Horvath, Servatius u.a. im wesentlichen die folgenden vier Bestandteile eines F u. E-Controllingsystems festgestellt: (1) Methodik zur Projektselektion und Analyse der F und E-Effizienz als Grundlage für Abbruchentscheidungen; (2) Konzeption eines Innovations-Controlling zur Vernetzung der Funktionsbereiche (z.B. Planungsteam mit Mitgliedern aus Vertrieb, Fertigung, Kalkulation, Entwicklung, Geschäftsleitung); (3) leistungsfähiges Projekt-Controlling und Koordination der Einzelprojekte; (4) evolutionäre Organisationsform des F u. E-Controlling zur Akzeptanzsteigerung bei den Mitarbeitern des F u. E-Bereichs.
umfaßt (Marketing-Controlling) alle Tätigkeiten, mit denen eine ergebnisorientierte Ausrichtung und Koordination der Prozesse im Bereich der Forschung und Entwicklung (FuE) erreicht werden soll. Soll die Effektivität und Effizienz von FuE gemessen werden, so ist zu prüfen, - ob deren Ergebnisse den Leistungsanforderungen und Preiserwartungen der Kunden gerecht werden, - ob relativ niedrige Entwicklungskosten und relativ kurze Entwicklungszeiten erreichtwerden, - ob geplante Entwicklungszeiten eingehaltenwerden, - ob der Entwicklungsprozeß an Veränderungen von Technologien und Kundenerwartungen angepaßt werden kann und - ob das einzelne FuE-Ergebnis positive Ausstrahlungseffekte auf andere FuE- Projekte aufweist. Grundsätzlich kann die Effizienz von FuE an Input-, Prozeß- und/oder an Output-Indikatoren gemessen werden. Zu den regelmäßigen Aufgaben eines FuE- Controlling gehört es, bei der Planung der Informationsversorgung von FuE mitzuwirken, die strategische und operative FuE-Pro- grammplanung methodisch zu unterstützen, die Bewertung von FuE-Anträgen vorzubereiten, für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zu sorgen, eine optimale Auslastung der FuE-Kapazität anzuregen, die Budgetplanung und -kontrolle zu organisieren, eine für den FuE-Bereich geeignete Kostenrechnung zur Verfügung zu stellen, Terminpläne zu überwachen, Erfolge von FuE-Ergebnis- sen zu ermitteln und ein FuE-Kennzahlensy- stem zu unterhalten. In unregelmäßigen Abständen wirkt das Controlling methodisch unterstützend und analysierend, z. B. bei der Organisation der FuE-Tätigkeiten und der Planung von FuE-Kapazitäten, mit. Schwerpunkt des FuE-Controlling sind bisher Durchführungskontrollen, insbes. Mei- lensteinüberwachungen und Projektfort- schrittsberichtemitentsprechendenProjekt- Datenblättern und Projektfortschritts-Dia- grammen. Zunehmend tritt neben die Kostenkontrolle eine Zeitüberwachung.
Literatur: Platz,].; Schmelzer, H.]., Projektmanagement in der industriellen Forschung und Entwicklung, Berlin 1986.
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