spezielle Gruppe von Prognoseverfahren, die in besonderer Weise auf zyklische Schwankungen einer Zeitreihe, die durch saisonale Faktoren verursacht werden, zugeschnitten sind. Schwankungen im Jahresverlauf treten z.B. bei Speiseeis, Bier, Erfrischungsgetränken, Heizöl oder solchen Produkten auf, die ein besonderes Weihnachtsgeschäft haben. Zeitreihen mit diesen zyklischen Schwankungen heißen saisonbehaftete Zeitreihen, für deren Analyse zwei Gruppen von Prognoseverfahren entwickelt wurden: Saisonbereinigungsverfahren auf der Grundlage gleitender Durchschnitte oder der exponentiellen Glättung. Hierzu gehören das ursprüngliche Bundeshankverfahren, die Census-Methode II sowie das Winters-Verfahren. Diese Methoden ermitteln einen gleitenden Durchschnitt mit der Länge eines vollständigen Saisonzyklus. Anschließend wird für j ede Teilperiode (Monat, Quartal) ein Saisonindex als Quotient aus dem Zeitreihenwert dieser Teilperiode und dem gleitenden Durchschnitt berechnet und die Zeitreihe damit „saisonbereinigt“. Verfahren, die die Saisonkomponente durch Sinus-Funktionen abbilden: Die bekanntesten Verfahren dieser Gruppe sind das BerlinerVerfahrenund die Spektralanalyse, die mit Hilfe einer Fourier-Transformation die vorliegende Zeitreihe aus dem Zeitbereich in den Frequenzbereich überführt. Dadurch lassen sich verschiedene, sich gegenseitig überlappende Saisonzyklen identifizieren und deren Zykluslängen feststellen. Allerdings ist der mathematische Aufwand der Spektralanalyse erheblich und rechtfertigt bei einfachen Saisonverläufen nur selten ihre Anwendung.
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