(WSI): Ein in Düsseldorf ansässiges Institut, das als Interessenvertretung der deutschen Gewerkschaften im Jahr 1946/47 gegründet wurde. Es hat seither maßgeblich dazu beigetragen, die Interessen der Gewerkschaften und Arbeitnehmer zu vertreten.
Die Satzung bestimmt als Institutszweck: “Eigene Forschungen im Bereiche der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, der Zukunftsforschung und des Umweltschutzes, Beteiligung an innerdeutschen und außerdeutschen Forschungsvorhaben, Erteilung von Forschungsaufträgen, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, Erstattung von Gutachten, Herausgabe von Publikationen. Nach Paragraph 2, Absatz 2 der Satzung hat das WSI “die ihm übertragenen Arbeiten in eigener wissenschaftlicher Verantwortung durchzuführen”. Es “ist im Rahmen seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an Weisungen nicht gebunden”. Es wird durch Zuschüsse und Spenden finanziert. Das WSI hat den Status einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Gesellschafter sind die gemeinwirtschaftlichen Unternehmen Bank für Gemeinwirtschaft und Volksfürsorge sowie die Vermögens- und Treuhandgesellschaft des Deutschen Gewerkschaftsbundes zu jeweils gleichen Anteilen. Nach Angaben der Geschäftsführung wird das Institut ausschließlich aus dem regulären Etat des DGB finanziert. Nur in seltenen Fällen werden Forschungsaufträge von dritter Seite übernommen, deren Kosten dann auch direkt vom Auftraggeber getragen werden. Nach der Satzung wird ein Gewinn nicht erstrebt. “Einnahmen darf das WSI nur erzielen, soweit dies zur Erreichung der Zwecke unerläßlich ist.” Die Geschäftsführung kennzeichnet das Selbstverständnis: “Das WSI versteht sich in erster Linie als wissenschaftliche Dienstleistungseinrichtung für den DGB und seiner Gewerkschaften. Es arbeitet eng mit den Fachabteilungen des DGB und mit den Hauptvorständen der DGB-Gewerkschaften zusammen. Daneben bleibt aber genügend Freiraum für autonom geplante und in eigener Verantwortung durchgeführte Forschung auf den Gebieten der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.”
Nach eigenen Angaben unterscheidet sich das Institut “von den anderen Forschungsinstituten durch eine weitgehend demokratisierte innere Struktur”, d.h. eine Betriebsvereinbarung, die die wissenschaftliche Arbeit sowie das Verhältnis zwischen Beschäftigten und Geschäftsführung regelt.
Das WSI befaßt sich schwerpunktmäßig mit den Forschungsbereichen Konjunktur- und Strukturforschung, Einkommensverteilung und soziale Sicherung und Gesellschaftspolitik. Ziel der Forschungsbemühungen ist es, “durch die Überwindung der kapitalorientierten Betriebswirtschaftslehre einen Beitrag zur Humanisierung gesellschaftlicher Prozesse zu leisten, indem arbeitsorientierte Handlungsalternativen aufgezeigt werden”. Das Konzept einer arbeitsorientierten Einzelwirtschaftslehre sei nur auf kollektiv-solidarischer Basis zu verwirklichen. “Die entscheidenden strategischen Handlungsfelder der Gewerkschaften zur Durchsetzung des Konzepts liegen in der Mitbestimmung, in der Tarifpolitik und in der Vermögenspolitik.”
(WSI) Wirtschaftsforschungsinstitut des Deutschen Gewerkschaftsbundes und seiner Gewerkschaften. Ziel des WSI ist es, eigene Forschungen im Sinne gewerkschaftlicher Aufgaben zu betreiben. Forschungsschwerpunkte bilden u. a. die Bereiche Beschäftigung, Einkommensverteilung, soziale Sicherung, Strukturwandel, technischer Wandel, Mitbestimmung und Gewerkschaften. Das WSI wurde 1946 gegründet. Sitz ist Düsseldorf.
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