Akzeleration nennt man in der Wirtschaftslehre die Beschleunigung konjunktureller Ausdehnungs- und Schrumpfungsprozesse, die durch Veränderungen der Unternehmensinvestitionen in Gang gesetzt werden. Beispiel: In einem Land erhöhen sich die Einkommen. Auch die Nachfrage nach Gütern und Leistungen steigt damit. Das hat zur Folge: Die Unternehmen investieren zusätzlich, und zwar in dem prozentualen Ausmaß der Nachfrageerhöhung. Der Vorgang der Einkommens- und Nachfrageerhöhung wird hierdurch beschleunigt.
In der Wirtschaftssoziologie: Beschleunigung, in der Entwicklungspsychologie Bezeichnung für das frühere Eintreten der körperlichen Reife bei Jugendlichen im Vergleich zu früheren Generationen oder auch im Vergleich zu einer bestimmten Norm. Der Begriff wird vor allem auf die Beschleunigung des Längenwachstums und den früheren Abschluss der sexuellen Reifung bezogen. Nach Auffassung einiger Autoren führt die Akzeleration zu einer Diskrepanz zwischen körperlicher „Frühreife“ und der noch nicht abgeschlossenen Persönlichkeitsentwicklung, die wiederum als Ursache für verschiedene Formen der Fehlanpassung und allgemeiner Verhaltensstörungen bei Jugendlichen angesehen wird.
Vorhergehender Fachbegriff: AKV | Nächster Fachbegriff: Akzelerationsprinzip
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|