Die menschliche Arbeit tritt in der Realität in vielfältigen Erscheinungsformen auf. Als Erfahrungsobjekt der ArbeitsWissenschaft bedarf sie einer systematischen Beschreibung und Zusammenfassung zu Arbeitsformen (Arbeitstypen) i.S. einer Voraussetzung und Grundlage theoretischer Aussagen (z.B. Be- lastungs-Beanspruchungs-Modell, Ermü- dungs-Erholungs-Modell) und für die Entwicklung von zielorientierten, bedingten Empfehlungen für die Gestaltung von Arbeitssystemen. Die Arbeitsformen sind keine statischen, sondern aufgrund des sozialen, ökonomischen und technischen Wandels dynamische Konstrukte. Die menschliche Arbeit kann unter verschiedenen Erkenntniszielen gesehen und systematisiert werden, wie z. B. physiologischen, philosophisch-mathematischen, philosophisch-historischen, naturwissenschaftlichtechnischen sowie ökonomischen. Aus arbeitswissenschaftlicher Sicht hat die Taxonomie der menschlichen Arbeit nach dem Arbeitsinhalt einen besonderen Stellenwert. Arbeitstypen lassen sich auf der Basis des Arbeitsinhalts und der vorwiegend beanspruchten Organe und Fähigkeiten bilden. Aus arbeitsphysiologischer Sicht ist die Bildung von fünf Grundformen aufgrund des spezifischen Arbeitsinhalts möglich (vgl. Abb.), wobei sich diese noch auffächern lassen. So wird die muskuläre Arbeit unter mechanischen und physiologischen Gesichtspunkten untergliedert; hierbei geht man von den Wirkungen aus, die mit der erzeugten Kraft erreicht werden sollen. Während für die vorwiegend körperlichen Arbeitsformen eine weitgehend anerkannte Systematik vorliegt, bestehen bei den vorwiegend nicht-körperlichen Arbeitsformen Schwierigkeiten hinsichtlich Begriffsbildung und Abgrenzung sowie Messen und Beurteilen; mehrere Strukturierungsansätze orientieren sich an den Belastungsformen. H.-/. B. Literatur: Bokranz, R./Landau, K., Einführung in die Arbeitswissenschaft. Analyse und Gestaltung von Arbeitssystemen, Stuttgart 1991. Laurig, W., Grundzüge der Ergonomie, 3. Aufl., Berlin, Köln 1990, S. 23 ff. Rohmert, W., Formen menschlicher Arbeit, in: Rohmert, W.! Rutenfranz, J. (Hrsg.), Praktische Arbeitsphysiologie, 3. Aufl., Stuttgart, New York 1983, S. 5 ff.
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