Der Auslandsvermögensstatus ist eine Statistik zur Verfeinerung der außenwirtschaftlichen Analyse, die von der Deutschen Bundesbank erhoben und vom IWF ausdrücklich gefordert wird. Er bildet Umfang und Struktur der finanziellen Forderungen und Verbindlichkeiten Deutschlands gegenüber dem Ausland ab und enthält auch Daten über die Bestände an Direktinvestitionen. Während in der Zahlungsbilanz nur Stromgrößen erfasst werden, weist diese Statistik die Bestandsgrößen aus.
Zwischen Zahlungsbilanz und Auslandsvermögensstatus besteht eine enge Verbindung: Der Leistungsbilanzsaldo zeigt an, in welchem Ausmaß der Vermögensbestand durch die Transaktionen der Zahlungsbilanz (Zuwachs von Forderungen bzw. Verbindlichkeiten) verändert wird. Ein Leistungsbilanzüberschuss bzw. ein Leistungsbilanzdefizit (Leistungsbilanzungleichgewicht) verändert also den Auslandsvermögensstatus des Inlands gegenüber dem Ausland. Er korrespondiert als zeitpunktbezogene Aufstellung von Vermögensgegenständen mit der Stromrechnung der Zahlungsbilanz. Neben den Transaktionen der Vergangenheit können allerdings auch aktuellere Markteinschätzungen (Börsen- und Devisenkurse) zu Veränderungen bei der Bewertung von Aktiva und Passiva führen.
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