Finanzierung der Kosten der beruflichen Bildung in Unternehmen durch Zuschüsse an Ausbildungsbetriebe nach Durchschnittskosten aus einem Fonds, der sich durch eine Berufsbildungsabgabe als Funktion der Lohnsumme von allen Unternehmen refinanziert. Ziele dieses Finanzierungssystems sind die Internalisierung der extern anfallenden Erträge und die Umverteilung der Kosten der Ausbildung in Unternehmen im Unternehmenssektor. Externe Erträge, insb. durch die Abwanderung von Ausgebildeten, führen bei einzelbetrieblicher Finanzierung der Berufsbildung zu einem gesamtwirtschaftlich suboptimalen Niveau der Bildungsinvestitionen, zu Verzerrungen der Struktur des Ausbildungsangebots entsprechend der Kosten-Ertrags- Relation für verschiedene Ausbildungsberufe und Ausbildungsbetriebe und zur Beeinträchtigung der Ausbildungsqualität durch Minimierung der Nettokosten der Ausbildung. Diese Steuerungsmängel des Bildungsmarktes für die Berufsbildung in Unternehmen sollen durch eine Fondsfinanzierung aufgehoben, gleichzeitig die Lenkungsmöglichkeiten der staatlichen Bildungspolitik (über die Akkreditierung von Ausbildungsbetrieben, die Kontrolle der Ausbildungsqualität, die Lenkung in Ausbildungsberufe etc.) verstärkt werden. Ein solches Finanzierungssystem ist in verschiedenen Ländern institutionalisiert. Literatur: Sachverständigenkommission Kosten und Finanzierung der beruflichen Bildung, Kosten und Finanzierung der ausserschulischen beruflichen Bildung, Abschlussbericht, Bielefeld 1974.
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