Persönlichkeitsmerkmal, das die Starrheit eines Individuums im Hinblick auf unvertraute Ideen und Produkte und/oder Informationen betrifft, die mit den Einstellungen und/oder Überzeugungen dieses Individuums im Widerspruch stehen.
In der Wirtschaftssoziologie: [1] im philosophischen Sinne die Aufstellung metaphysischer Lehren und Systeme ohne vorausgehende Erkenntniskritik, insbesondere die Verwendung von Begriffen, die jenseits von Erfahrung und Erkenntnis liegen. Dogmatismus ist ein „Verfahren der reinen Vernunft ohne vorangehende Kritik ihres eigene Vermögens“ (I. Kant).
[2] closed-mindedness, in der Sozialpsychologie Bezeichnung für eine Einstellung, die gekennzeichnet ist durch eine starke Tendenz, Überzeugungen, die den gewohnten eigenen Auffassungen widersprechen, zurückzuweisen, durch eine geringe Fähigkeit, verschiedenartige Informationen miteinander in Beziehung zu setzen, sowie durch die Tatsache, dass Wahrnehmungen, Vorstellungen und Urteile, die positiv bewertete Objekte betreffen, wesentlich genauer und komplexer ausfallen als solche, die negativ bewertete Objekte betreffen. Wegen der Tendenz, sich gegen neuartige Überzeugungen zu „verschliessen“, wird eine von hohem Dogmatismus gekennzeichnete Persönlichkeit auch als closed mind bezeichnet, eine Person mit niedrigem Dogmatismus dagegen als open mind (M. Rokeach 1960). Es wird angenommen, dass die Auffassungen eines Menschen um so mehr von Wunschdenken und Autoritätsgläubigkeit geprägt werden, je höher sein Dogmatismus ist.
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