ursprünglich eine Bezeichnung des Monetarismus für geldtheoretische Gedanken keynesianischer Prägung. Da in der sog. IS-LM-Analyse des keynesianischen Systems insb. im Bereich der Liquiditätsfalle (Spekulationskasse) geldpolitische Massnahmen nicht wirken, wird von der keynesianischen Theorie in bestimmten Situationen die Fiskalpolitik der Geldpolitik vorgezogen; ein Verdrängungseffekt der privaten Investitionen durch staatliche Ausgaben wird dabei konjunkturpolitisch in Kauf genommen. In empirischen Untersuchungen glauben Monetaristen, insb. Milton Friedman und David Meiselman, nachgewiesen zu haben, dass geldpolitische Massnahmen stärker wirken als fiskalpolitische, dies vor allem deshalb, weil nach ihrer Auffassung eine mit Geld finanzierte Fiskalpolitik der Geldpolitik zuzuschreiben ist. Gegenüber dem einfachen keynesianischen IS-LM-Ansatz ist die keynesianische Theorie insb. durch Arbeiten von James Tobin und William Baumol ( Portfolio-Theorie) zur postkeynesianischen Theorie (Yale Schule) erweitert worden. Vor allem Vermögenseffekte haben die Theorie der Geldnachfrage und des Geldangebotes wesentlich erweitert. Allerdings wird der Umfang des relevanten Portefeuilles durch Postkeynesianer nicht so umfangreich angesehen, wie das bei Monetaristen der Fall ist. Das postkeynesianische Portfolio enthält nur Bestände, so dass für Wirkungen geldpolitischer Impulse weiterhin Ertragsraten von Aktiva - also Zinsen (Zinstheorie, Zinsstrukturtheorie) - eine wesentliche Rolle beim Transmissionsmechanismus in den realwirtschaftlichen Bereich spielen. Aufgrund portfoliotheoretischer Grundlagen in beiden Theoriezweigen nähern sich die monetaristische und die postkeynesianische Theorie in ihren Schlussfolgerungen einander an. Literatur: Kaldor, N.ITrevithick, Geldtheorie und Geldpolitik, V: Aus keynesianischer Sicht, in: HdWW, 3. Bd. (1981), S. 412 ff. Robert, D., Makroökonomische Konzeptionen im Meinungsstreit, Baden-Baden 1978.
Monetarismus
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