in der makroökonomischen Modellanalyse abgeleitet aus der Produktionsfunktion verbunden mit der Gewinnmaximierungshypothese der (repräsentativen) Unternehmung. Bei exogen gegebenem Sachkapitalbestand und gegebenem Stand des technischen Wissens lassen sich simultan die Güterangebotsfunk- tion und die Arbeitsnachfragefunktion ableiten: Das Gewinnmaximum ist dann erreicht, wenn das Grenzprodukt der letzten eingesetzten Arbeitseinheit gerade ihren Kosten in Form des Reallohnsatzes entspricht ( Grenzproduktivitätstheorie). Durch Einsetzen der so gewonnenen Arbeitsnachfrage in die Produktionsfunktion erhält man direkt die gesamtwirtschaftliche Güterangebots- funktion, die ebenso wie die Arbeitsnachfragefunktion negativ vom Reallohnsatz und positiv vom exogen gegebenen Sachkapitalbestand abhängt. Je nach den Annahmen über die Preisreaktionen auf dem Arbeitsmarkt und über die Produktionsfunktion erhält man eine • vollkommen preisunabhängige Angebotsfunktion (der Nominallohnsatz passt sich vollkommen einer Preisänderung an, entweder als Folge des walrasianischen Anpassungsmechanismus oder als Folge einer Lohnindexierung; Fix-Mengen-Mo- dell), • (endlich) preiselastische Angebotsfunktion (keine vollständige Anpassung des Nominallohnsatzes, unfreiwillige Arbeitslosigkeit; z.B. Fix-Lohn-Modell) oder • vollkommen preiselastische Angebotsfunktion (starrer Nominallohnsatz, Überschussangebot auf dem Arbeitsmarkt, LeontiefProduktionsfunktion; Fix-Preis-Modell). Zusätzliche Bestimmungsfaktoren der gesamtwirtschaftlichen Angebotsfunktion erhält man, wenn man auf seiten der Arbeitsanbieter unvollkommene Antizipation von Preisniveauänderungen unterstellt und dementsprechend zwischen Produzentenreallohnsatz (als Determinante der Arbeitsnachfrage) und Konsumentenreallohnsatz (als Determinante des Arbeitsangebotes) unterscheidet. Literatur: Claassen, E.-M., Grundlagen der makroökonomischen Theorie, München 1980. Fuhrmann, W, Makroökonomik, 3. Aufl., München, Wien 1991.
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