Bindung der Löhne und Gehälter an einen Preisindex, um deren Realwert vor der Inflation zu schützen. Wenn alle Beschäftigungskontrakte im Hinblick auf den Lohnsatz durch Indexklauseln abgesichert würden, hätten unvorhersehbare Änderungen der Inflationsrate geringere realwirtschaftliche Störungen zur Folge. Liegenden Lohnvereinbarungen niedrigere Inflationserwartungen zugrunde als die tatsächlich eintretende Inflationsrate, so erhalten die Arbeitnehmer ohne Indexierung niedrigere Reallöhne als ursprünglich erhofft. Im Ausmass der unterschätzten Inflation haben sie dann im nachhinein gesehen mehr Arbeitsstunden geleistet, als sie bei vorhersehbar niedrigeren Reallöhnen zu leisten bereit gewesen wären (Phillips-Kurve). Fällt dagegen die tatsächliche Inflationsrate niedriger als erwartet aus, so haben die Arbeitgeber im Endeffekt höhere Reallöhne zu zahlen als ursprünglich einkalkuliert. Im Ausmass der überschätzten Inflation haben sie dann mehr Beschäftigung angeboten, als sie bei vorhersehbar höheren Reallöhnen anzubieten bereit gewesen wären. Bei geringer ausfallenden Gewinnsteigerungen und tatsächlich höheren Reallohnsteigerungen als zuvor erwartet werden sie dann im nachhinein die Produktion und das Beschäftigungsangebot einschränken. In gesamtwirtschaftlicher Hinsicht könnte die Lohnindexierung stabilisierend wirken, indem sie im Inflationszyklus temporäre Booms bei unerwarteter Inflationsakzeleration ebenso unterdrückt wie temporäre Rezessionen bei unerwarteter Inflationsdezelera- tion. uurcn Lonninaexierung Konnten zugleich die negativen Beschäftigungseffekte einer monetären Antiinflationspolitik gesenkt werden.
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