Iterationsverfahren ist ein exaktes Verfahren der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung, bei dem die Verrechnungspreise für innerbetriebliche Leistungen durch einen iterativen (sich wiederholenden) Prozeß bestimmt werden. Die einzelnen Stufen dieses Prozesses (Iterationen) nehmen jeweils eine vollständige innerbetriebliche Leistungsverrechnung vor, wobei sich die Verrechnungspreise von Stufe zu Stufe immer mehr dem rechnerisch korrekten Preis annähern, der sich bei Verwendung des Gleichungsverfahrens ergeben würde.
Drei Schritte kennzeichnen die Iterationsverfahren:
(1) Man wählt eine beliebige Startlösung, bei der die Verrechnungspreise für die abzurechnenden Kostenstellen vorläufig vorgegeben werden. Sinnvolle vorläufige Verrechnungspreise erhält man, indem man
? die primären Kosten der Hilfskostenstellen durch die Anzahl der
abgegebenen Leistungseinheiten dividiert oder
? die Verrechnungspreise des Vorjahres ansetzt.
(2) Die Startlösung wird durch eine Wiederholung (Iteration) verbessert.
(3) Die Iteration wird so lange wiederholt, bis eine bestimmte, vorgegebene Genauigkeit erreicht ist.
Problem:
(1) Startlösung und gewünschte Genauigkeit (= Zahl der Iterationen) müssen sinnvoll festgelegt werden.
(2) Die manuelle Rechnungsdurchführung wird mit steigender Zahl von sich gegenseitig beliefernden Stellen und hoher gewünschter Genauigkeit immer aufwendiger, so daß man eine EDV-gestützte Lösung durchführen muß.
Verfahren der Innerbetriebliche Leistungsverrechnung (IBLV), das eine Kombination aus Anbau-und Gleichungssystemverfahren darstellt. Es werden zunächst für jede Hilfskostenstelle die Ausgangsgleichungen des Gleichungssystemverfahrens aufgestellt. In diese werden die nach dem Anbauverfahren — d.h. ohne Berücksichtigung der IBLV ermittelten — Verrechnungssätze der Hilfskostenstellen für die Bemessung der empfangenen Leistungen eingesetzt. Die derart ermittelten Lösungen werden als neuerliche Ausgangswerte wiederum in die Gleichungen eingesetzt, weitere Lösungen generiert, usw. Bereits nach wenigen Durchgängen können insoweit akzeptable Näherungswerte für die Verrechnungssätze der Hilfskostenstellen ermittelt werden. Das Iterationsverfahren hat mittlerweile an praktischer Bedeutung verloren, da sich die Verrechnungssätze der Hilfskostenstellen mittels des Einsatzes gängiger EDV-Programme auch über das Gleichungssystemverfahren unschwer ermitteln lassen. Siehe auch Kostenstellenrechnung (mit Literaturangaben).
Vorhergehender Fachbegriff: Iterationstest | Nächster Fachbegriff: Iterativer Prozess
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|