Weiterentwicklung des Budgetkonzeptes des konjunkturneutralen Haushalts. In ihm werden die mit Hilfe des konjunkturneutralen Haushalts ermittelten konjunkturellen Impulse der Staatsausgaben und -einnahmen mit geschätzten Multiplikatoren gewichtet. Indem der so ermittelte (tatsächliche) konjunkturelle Effekt einem hypothetischen gegenübergestellt wird, der notwendig wäre, um Vollbeschäftigung und Preisniveaustabilität zu sichern, ermöglicht der konjunkturgerechte Haushalt eine Aussage, ob die realisierten Budgetkomponenten der jeweiligen konjunkturellen Situation angemessen sind oder nicht. Die Schwachstellen liegen in der Schätzung der Multiplikatoren und in der - letztlich nur politisch zu treffenden - Entscheidung über den als notwendig erachteten konjunkturellen Effekt. Hierauf ist auch die praktisch vollständige Ignorierung dieses Konzeptes in der konjunkturpolitischen Praxis in der Bundesrepublik zurückzuführen.
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