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Rechtsordnung

Gesamtheit aller rechtlichen Normen und Institutionen, die das Verhalten von Menschen und Gruppen in einer Gesellschaft regeln. Gemeinsam mit der -Wirtschaftsordnung und der kulturellen Ordnung ist sie ein wichtiger Baustein einer Gesellschaftsordnung. Neben den Basisnormen gesellschaftlichen Zusammenlebens, wie sie in den Staatsverfassungen verankert sind (z.B. Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland), umfasst sie alle Normen aus den verschiedenen LebensbereiMen, Clle In Kecntsvorscnnrten untersanewichen Ranges (Gesetze, Verordnungen, Erlasse) enthalten sind, und prägt damit die -Wirtschaftsverfassung. Im weiteren Sinne zählen dazu auch die Institutionen, die Recht setzen und Recht sprechen. Die Rechtsordnung basiert auf den kulturellen Werten, wie sie sich im Laufe der Entwicklung einer Gesellschaft herausgebildet haben. Sie kann in unterschiedlichem Ausmass in die individuelle Freiheit der Lebensgestaltung eingreifen: Die Gesamtheit der Rechtsnormen kann sich darauf beschränken, lediglich die allgemeinen Spielregeln als verlässliche Rahmenbedingungen zu fixieren, die Grenzen individueller Freiheitsrechte abzustecken und somit die Voraussetzungen für gesellschaftliches Zusammenleben zu schaffen. Die Rechtsordnung kann aber auch so angelegt sein, dass die individuelle Gestaltungsfreiheit massiv durch umfangreiche Verhaltensgebote und -verbote auf ein Minimum reduziert wird. In dem Ausmass, wie sich Gesellschaften zu komplexen, hochindustrialisierten und aus individueller Sicht unüberschaubaren Gebilden entwickelt haben, wurde das Recht als Regulierungsinstrument immer bedeutsamer. In der Bundesrepublik Deutschland haben in den vergangenen Jahren nicht nur die Zahl von Gesetzen und Verordnungen in den unter-. schiedlichsten Lebensbereichen erheblich zugenommen, sondern auch jene der Rechtsverfahren sowie deren Dauer, weil die rechtsprechenden Institutionen überfordert sind. Aus ökonomischer Sicht wird diese Entwicklung kritisiert, weil die Bürokratiekosten steigen, die Anpassungsflexibilität an sich ändernde Umweltbedingungen sinkt und nicht selten die Rechtsunsicherheit erhöht wird, weil Gesetze und Verordnungen zu häufig novelliert werden. Nicht zuletzt aus diesen Gründen hat sich als neue wirtschaftswissenschaftliche Teildisziplin die ökonomische Analyse des Rechts herausgebildet.                                          

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