(Selbstbedienungswarenhaus) nach dem —Diskontprinzip arbeitender Einzelhandelsgrossbetrieb, der ein umfassendes, warenhausähnliches Sortiment anbietet, soweit dieses zum überwiegenden Teil für die Selbstbedienung geeignet ist. Diese Betriebe finden sich häufig in Stadtrandlagen, verfügen dort über weiträumige Kundenparkplätze, verzichten jedoch meist auf kostspielige Kundendienstleistungen. Gegenwärtig wird eine Verkaufsfläche von 3000 bis 4000 qm als Mindestgrösse für ein SB-Warenhaus angesehen.
Nach der Begriffsdefinition des ISB-Insti- tuts für Selbstbedienung und Warenwirtschaft (Deutsches Handelsinstitut, Köln) ist das SB-Warenhaus eine Betriebsform des stationären Einzelhandels, die überwiegend in Selbstbedienung Güter des kurz-, mittel- und langfristigen Bedarfs anbietet. d. R. verfügen SB-Warenhäuser über
4. 000 und mehr qm Verkaufsraumfläche; neben umfangreichen Servicebetrieben ist eine in Relation zur Verkaufsraumfläche ausreichende Anzahl an Parkplätzen vorhanden. Im Gegensatz zum sortimentspolitischen Schwerpunkt des (Lebensmittel-) SB-La- dens, (Lebensmittel-) SB-Marktes und Supermarktes stehen bei den SB-Waren- häusern und SB-Centern die Sortimente anderer Bedarfsgruppen und das Serviceangebot im Vordergrund (vgl. Tab. 1 und 2). Hauptkriterium ist mithin das (vergleichsweise breite) Sortiment und die damit korrespondierende (vergleichsweise ausgedehnte) Verkaufsfläche, nicht aber die Preissteilung (Verbrauchermarkt). Führende Betreiber von großflächigen SB- Märkten (SB-Warenhäuser einschl. SB-Cen- ter) sind in der Bundesrepublik Deutschland (gemessen am Anteil an der Gesamtzahl/ Gesamtverkaufsfläche der Objekte) die SB- Warenhausunternehmen (30,6%/4 7,7%), gefolgt von den Einkaufsgenossenschaften (22,1 %/15,l %), den Freiwilligen Ketten (19,5%/15,9%), der Coop-Gruppe (13,8%/ 3%) und den Filialbetrieben (12,3%/ 8,5%). Innerhalb der SB-Warenhausunternehmen und insgesamt nimmt die As- ko/Massa/Schaper-Gruppe mit ihren 114 Häusern (7%) und 1,14 Mio. qm Verkaufsfläche (15%) die Spitzenposition ein (Deutsches Handelsinstitut, Köln, Stichtag 1.1.1990). Ein Betriebsvergleich des DHI ergab für das SB-Warenhaus 1988 folgende Durchschnittswerte wichtiger Kennzahlen: Kostenquote: 15,89% vomUmsatz Personalleistung: über505.000DM p. a. Raumleistung: zwischen
7. 300 und
9. 900 EUR/qm durchschnittlicher Einkaufsbetrag: 48,71 EUR Nonfood-Umsatz-Anteil: 38%, Flächenanteil: 62%.
Literatur: Deutsches Handelsinstitut Köln, Vollerhebung zur Struktur der SB-Center und SB-Wa- renhäuser 1989, in: Dynamik im Handel, 33. Jg. (1989) Heft 2, S.2 -9. Dasselbe, Zahl und Struktur der SB-Warenhäuser und SB-Center 1990, in: Dynamik im Handel, 34. Jg. (1990), Heft 3, S. 2—15. Dasselbe, SB-Warenhaus-Report 1990, Köln 1990.
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