Warenhaus nennt man eine Betriebsform des Einzelhandels mit einem breiten Sortiment (z. B. reicht das Angebot von der Uhr bis zum Fahrrad) und einem zugleich relativ tiefen Sortiment (z. B. wird eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrradmodelle angeboten). Der Kauf der Warer (mittlere bis gehobene Preisklasse) erfolgt meist in Selbstbedienung. Das Warenhaus ist nicht mit dem Kaufhaus zu verwechseln!
(engl. department store) Warenhaus ist eine Einzelhandelsbetriebsform (9 Einzelhandel), bei der unter dem Dach eines Unternehmens diverse Waren aus einer Vielzahl von Branchen in einem Sortiment zusammengefasst werden. Bei den einzelnen Warengruppen wird i. d. R. ein breites und gleichzeitig tiefes Sortiment vorgehalten. Es handelt sich hierbei meist um Non Food Bereiche. Oft sind aber auch Lebens und Genussmittel ein Bestandteil des Sortiments. Warenhäuser sind durch eine große Verkaufsfläche gekennzeichnet, die häufig weit über 3000 qm liegt. In Großstadtwarenhäusern werden oft mehr als 200 000 Artikel angeboten. Die Verkaufsform ist dabei sehr unterschiedlich und reicht von der Bedienung über die Vorauswahl durch den Kunden bis hin zur völligen Selbstbedienung.
ist eine Betriebsform des Einzelhandels. Warenhäuser sind größere Unternehmungen, die ein sehr breites Sortiment bieten, das sich auf fast alle Waren erstreckt, die der Verbraucher benötigt. Die Organisation des Warenhauses ist in Abteilungen gegliedert, Standort ist vorwiegend der Stadtkern. Der Begriff Warenhaus wird allgemeinsprachlich oft durch den Begriff Kaufhaus vertauscht (letzteres hat aber im Gegensatz zum Warenhaus ein sehr schmales Sortiment und keine Lebensmittelabteilung). Als erstes Warenhaus gilt das »Au Bon Marche« in Paris. Es führte im damaligen Einzelhandel grundlegende Neuerungen ein: starke Preiskonkurrenz, Einführung von Festpreisen und Preisauszeichnung (entgegen dem damals üblichen Handeln und Feilschen) sowie die Einrichtung eines Umtauschrechts. Hinzu kamen neue Techniken der Warendarbietung, Schaufenstereinrichtung, Werbung durch Anzeigen, Sales Promotion sowie das Angebot von Service-Leistungen. Der industriellen Entwicklung zur Massenproduktion entsprach das Warenhaus im Handel mit der Massendistribution.
Einzelhandelsgrossbetrieb, der in verkehrsgünstiger Geschäftslage Waren aus zahlreichen Branchen (Hauptrichtungen: Bekleidung, Textilien, Hausrat, Wohnbedarf sowie Nahrungs- und Genussmittel) anbietet. Die Verkaufsmethode reicht von der z.B. im Textilbereich vorherrschenden Bedienung bis zur Selbstbedienung, z. B. bei Lebensmitteln (SB-Warenhaus). Grosse Bedeutung haben. Zwischenformen (Vorwahl). Weit verbreitet ist der Warenhausfilialbetrieb.
großbetrieblich und abteilungsmäßig geführte Betriebsform des stationären Einzelhandels, die an Standorten hoher Zentralität ein grundsätzlich branchenübergreifend angelegtes Sortiment teils in herkömmlicher Bedienung, teils in Selbstbedienung anbietet. Die wesentlichen strukturbestimmenden Merkmale sind mithin: die Breite und Tiefe des Warenangebots (Vollsortiment, einschl. Lebensmittel), das es dem Kunden ermöglicht, die verschiedenartigsten und warenmäßig bestimmbaren Bedarf e seiner Lebenshaltung „unter einem Dach“ zu decken, die Strukturierung des Warenangebots nach Bedarfsbereichen bzw. Abteilungen (Department Store), die nach Geschäfts- bzw. Verkaufsfläche, Zahl der Beschäftigten und Umsatz tendenziell erhöhte Betriebsgröße (Grand Magasin) sowie ein dem betriebsindividuellen Absatzpotential entsprechender Standort mit vergleichsweise weitem Einzugsgebiet. Der Versuch, die Stellung der Warenhäuser im Einzelhandel der Bundesrepublik Deutschland empirisch-statistisch zu belegen, stößt auf Schwierigkeiten, die in den Erhebungsmodalitäten der Amtlichen Statistik begründet liegen: So wird das „Warenhaus“ im Handelszensus 1985 zwar als eigenständige Betriebsform erfaßt und explizit ausgewiesen (Abgrenzungsmerkmale: Branchenvielfalt mit den Hauptrichtungen Bekleidung, Textilien, Hausrat und Wohn- bedarf als Sortimentsschwerpunkt in herkömmlicher Bedienung sowie Nah- rungs- und Genußmittel; Verkaufsfläche mindestens
3. 000 qm); bei Mehrbetriebs- unternehmen (Filialunternehmen) geschieht dies aber nur dann, wenn mit der Betriebsform „Warenhaus“ auch überwiegend der Unternehmensumsatz erzielt wurde (Schwerpunktprinzip). Danach gab es 1985 in der Bundesrepublik Deutschland 412 Warenhäuser mit einem Umsatz von 24,7 Mrd. EUR, was 6,4% des Gesamtumsatzes der Ladengeschäfte im Einzelhandel entspricht. Nicht erfaßt wird damit der Wandel im Erscheinungsbild von Einzelhandelsunternehmen, die - wie die vier Warenhauskonzerne in Deutschland (vgl. Tab.) - nach wie vor vorrangig das Warenhausgeschäft betreiben, dabei aber unter dem Eindruck marktstrategischer Herausforderungen - namentlich, was die mit der Ausdehnung regionaler Wettbewerbsräume verbundene Umwertung traditioneller City-Standorte und die im Wettbewerb mit Fachgeschäften und Preisaktiven Betriebsformen eingetretenen Verluste an Verbraucherakzeptanz betrifft - sowohl das Leistungsprofil ihrer Verkaufshäuser als auch deren Stellenwert im unternehmensspezifischen Betriebsformenkon- zept neu zu definieren und entsprechend umzusetzen gezwungen sind: so z. B. hinsichtlich der Dimensionierung der Angebotskapazitäten von Verkaufsstellen, die ebenso unterschiedliche Sortimentsschwerpunkte wie alternativ gestaltete Haustypen vorsehen kann, ohne deswegen bereits in jedem Einzelfall die Betriebsform des „Warenhauses“ als solche aufzugeben (vgl. Karstadt); so aber auch, was die Erschließung neuer Marktfelder angeht, die mit ihren Erfolgspotentialen zwar zur Zukunftssicherung beitragen sollen, dabei aber die Identität der Einzelhandelsunternehmung als „Warenhausunternehmen“ zugunsten eines breit diversifizierten „Warenhandels- und Dienstleistungskonzerns“ sehr wohl in Frage zu stellen vermag (vgl. Kaufhof). Das betrifft sowohl die (z. T. gesellschaftsrechtlich verselbständigte) Erweiterung des Angebots um bislang für Warenhäuser atypische Dienstleistungsbereiche (z. B. Gastronomie, Touristik, Optik, Finanzierung, Versicherung) als auch die Etablierung zusätzlicher (modifizierter und/oder neuer) Betriebsformen bzw. die Nutzung ihres akquisitorischen Potentials über diesbezügliche Beteiligungen (z.B. Groß- Fachgeschäfte, Selektiv- Kaufhäuser, Fachmärkte, Shop-in- the-shop-Systeme).
Literatur: ISB-Institut für Selbstbedienung und Warenwirtschaft GmbH (Hrsg.), Waren- und Versandhaus-Report 1988, Köln 1989. Meffert, H., Marketingstrategien der Warenhäuser - Wege aus der Krise?, in: Harvard Manager, Heft 2 (1985),S. 20-28.
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