Präferenzfunktion
Die Vorstellung von der Zeitpräferenz beinhaltet, dass Wirtschaftssubjekte heute verfügbares Einkommen höher einschätzen als gleich hohes Einkommen in der Zukunft. Um sie zu veranlassen, auf Gegenwartskonsum zugunsten von Zukunftskonsum zu verzichten, müssen sie einen Ausgleich erhalten, den - Zins. Die Zeitpräferenz liegt der Zinstheorie von Irving FISHER zugrunde und hat große Ähnlichkeit mit der Minderschätzung künftiger Bedürfnisse bei Eugen von BOHM-BAWERK, die neben der Mehrergiebigkeit längerer Produktionswege ein Grundpfeiler seiner Zinstheorie ist. Ange- sichts empirischer Beobachtungen, dass Wirtschaftssubjekte selbst bei negativem - Realzinssatz sparen, um später über mehr Güter zu verfügen (Zwecksparen), ist es zweifelhaft, ob die Zeitpräferenz tatsächlich eine notwendige Voraussetzung für die Erklärung des Zinses ist. Literatur: Green, H.A.J. (1976). Hirshleifer, J. (1974)
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