(in %)
Die Abschriftenquote gibt an, welche Warenwerte bezogen auf den insgesamt eingesetzten Warenwert abgeschrieben werden mussten.
Beispiel
Die Brotabteilung eines Discounters verzeichnet pro Monat im Durchschnitt eingesetzte Ware im Wert 200.000 € berechnet zu Einkaufspreisen. Infolge mangelnder Frische müssen Waren im Wert von 20.000 € entsorgt und damit abgeschrieben werden. Die Abschriftenquote beträgt 10 %.
Quelle
Der gesamte eingesetzte Warenwert ist dem Warenwirtschaftssystem zu entnehmen. Fehlt ein solches, muss eine Teilinventur durchgeführt werden. Der Warenwert der Abschriften lässt sich bei hoher Warenumschlagshäufigkeit nur über häufige Inventuren feststellen.
Interpretation
Der Abschriftenquote kommt in den Bereichen zentrale Bedeutung zu, in denen erhebliche Warenverluste infolge von Verfallsdaten bzw. Veralte-rung (Mindesthaltbarkeit, Mode, Saison) zu verbuchen sind. Insbesondere bei geringen Umsatzrenditen (z. B. im Lebensmitteleinzelhandel) beeinflusst die Abschriftenquote die Ertragslage eines Unternehmens erheblich.
Maßnahmen zur Beeinflussung
· Durch Verkürzung der Bestellzyklen und damit häufige Belieferungen lässt sich die Abschriftenquote reduzieren. Dies erfordert jedoch eine häufige Bestandsaufnahme.
· Durch fundierte Marktforschung lassen sich Einkaufszeit, Einkaufsmenge, Einkaufszyklen und gewünschte Produkte genauer bestimmen. Durch die höhere Prognosegenauigkeit können die Warenbestände genauer an der Nachfrage ausgerichtet werden.
· Durch Reduzierung der Preise bzw. Mengenrabatte bei von Verfall bzw. Veralterung gefährdeten Produkten lassen sich Warenverluste verringern.
· Durch Kommissionsgeschäfte kann das Risiko von Abschriften auf den Lieferanten verlagert werden.
Grenzen
· Die Abschriftenquote vernachlässigt beispielsweise Handlingkosten (z. B. Einräumen der Ware, Entsorgen unverkäuflicher Ware, Inventur).
· Premiumanbieter und Handelsunternehmen, deren Konzept auf OneStop-Shopping basiert, können sich keine fehlenden Bestände erlauben. Die hierfür erforderlichen Pufferbstände bedingen im Regelfall höhere Abschriftenquoten, die es durch höhere Preise zu kompensieren gilt.
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