Da im Angebotsstadium des Anlagengeschäfts wegen der Individualität der einzelnen Projekte praktisch kein „Marktpreis“ vorliegt, muss sich der Anbieter an internen Informationen zur Preisfindung orientieren, aus denen er einen Angebotspreis ableiten muß. Je nachdem, ob in der Vergangenheit ähnliche Aufträge abgewickelt worden sind, oder die zu verkaufende Anlage vollständig neu entwickelt worden ist, werden unterschiedliche Verfahren der Preiskalkulationbenutzt. Kann nicht auf konkrete Werte aus der Vergangenheit zurückgegriffen werden, werden Verfahren wie die„Kilokostenmethode“, bei der „Erfahrungskostenwerte (von anderen Anlagen) je kg Anlage“ verwendet werden, benutzt. Ein weiteres Verfahren ist die Ein- flußgrößenkalkulation auf der Basis von Kostenfunktionen. Diese Kostenfunktionen auf Basis von Regressionsanalysen zeigen systematische Zusammenhänge zwischen Kosten und ihren Einflußgrößen auf. DerModifikationspreisansatz liefert Anhaltspun kte für die Schätzung der anfallenden Gesamtkosten eines Auftrages, wenn Informationen von ähnlichen, bereits realisierten Projekten zur Verfügung stehen. Es werden dann Korrekturen hinsichtlich der projektspezifischen Besonderheiten, der Inflationsrate und ähnlicher Faktoren, vorgenommen. Wegen der z.T. langen Laufzeit von Anlagengeschäften empfiehlt sich schließlich eine durchgängigeProjektkalkulation.
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