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Bioläden

auch Naturkostläden, Ökoläden, vergleichs­weise junge Betriebsform des stationären (Lebensmittel-)Einzelhandels mit einem ökologischen Marketingkonzept. Typisch ist ein schmales Sortiment überwiegend na­turbelassener, gesunder Nahrungsmittel einschl. Frischwaren, was vom Qualitätsan­spruch der angebotenen Artikel zumindest soviel bedeuten soll, dass sie aus kontrolliert biologischem Anbau stammen, umweltscho­nend hergestellt bzw. verpackt worden sind (Naturkost) und/oder-soweit wie möglich- keine chemischen Konservierungsstoffe ent­halten. Darüber hinaus dienen Körperpflegemittel (natürliche Kosmetik, Seifen usw.), Drogerieartikel (Haushaltsreiniger, Wasch­mittel usw.), Haushaltsgeräte (Getreide­mühlen, Keimgeräte usw.), Druckerzeugnis­se (Bücher über Ernährung, gesundes Leben usw.) sowie spezifische Kundendienstlei­stungen (Informationen, Beratungen und Erfahrungsaustausch über Ernährung, Yoga, Meditation usw.) der zusätzlichen Profilie­rung - wie überhaupt die Bioläden nach Er­scheinungsbild und Geschäftsgebaren i. a. betont unkonventionell auftreten (z.B. ge­pflegter Dillettantismus, kollektive Betriebs­führung, originelle und beziehungsreiche Firmennamen) und sich eingedenk des Wan­dels der gesellschaftlichen Perspektiven überwiegend als alternative Einkaufsstätte mit vorrangig ökologisch verpflichteter Sor­timentsausrichtung begreifen (ökologi­sches Marketing). Die nach Sortimentsdi­mension und Verkaufsflächenkapazität zumeist kleinbetrieblich strukturierten Bio­läden liegen überwiegend in innenstadtna­hen Wohngebieten und sprechen hier vor­rangig individualisierbare Käuferkreise an. Gleichwohl hat die ungebrochene, das Ange­bot an Naturkost seit Jahren übersteigende Nachfrage zwischenzeitlich bewirkt, dass ne­ben anderen, hierauf ohnehin spezialisierten Anbietern (z. B. Reformhäuser), sich auch der konventionelle Lebensmitteleinzelhan­del (z.B. Supermärkte, Verbraucher­märkte und SB-Warenhäuser) in Gestalt von Bio-Theken, Bio-Regalen, Sonderabtei­lungen bzw. Shop-in-the-shop-Systemen verstärkt dieses Sortimentsbereichs ange­nommen hat und so konsumentenseitig er­weiterte Nachfragepotentiale erschließen konnte - mit allen Herausforderungen, die sich damit den Bioläden in Zukunft unter Wettbewerbsgesichtspunkten stellen dürf­ten.           

Literatur:  Dalbert, R., Bio-Läden. Eine segmentspezifische Betriebsform des Lebensmittel-Ein­zelhandels, Marburg 1984.

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