Nach dem funktionalistischen Prinzip ist jedes Element wie z.B. die materielle Ausstattung, Gewohnheiten, Interaktionsregelungen etc. in einem Unternehmen erklärungsbedürftig - und sei es noch so irrational oder abwegig - und zwar im Hinblick darauf, welche Funktion es für die Befriedigung der Bedürfnisse der Belegschaftsmitglieder erfüllt. So vermitteln subkulturelle Gruppierungen ihren Mitgliedern ein Gefühl der Geborgenheit und Zugehörigkeit. Gemeinschaftliche Aktivitäten, die nichts mit der formalen Zielerfüllung des Unternehmens zu tun haben, wie Betriebsausflüge oder Weihnachtsfeiern, schaffen Abwechslung von der Monotonie des Arbeitsalltags, bieten Gelegenheit zur Entspannung und Erholung oder ermöglichen Interaktionsfreiräume, in denen man andere näher kennenlernt und Freundschaften schließt. Auch scheinbar rationale - Managementtechniken wie - Marktanalysen, strategische Planung, Personalauswahl oder -beurteilungsmethoden, deren Unbrauchbarkeit längst erkannt ist, dienen oft als magische Techniken der Milderung von Angst und Unsicherheit in Situationen, in denen Taten verlangt werden, aber sichere Kriterien für ihre Begründung fehlen.
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