Eine Form des betrieblichen Vorschagswesen, bei der Verbesserungsvorschläge nicht von Einzelpersonen, sondern von Gruppen eingereicht werden. Bei
den meisten Gruppen-Verbesserungsvorschlägen handelt es sich um die Sonderleistung von spontan und informell gebildeten Gruppen (Einreichergemeinschaften).
Sie werden nicht offiziell organisiert und sie erhalten auch keine Hilfestellung seitens der Unternehmung, etwa durch Trainingsmaßnahmen in Gruppenarbeits- und Problemlösungsmethoden. Sie sind lediglich aufgrund des Wortlauts der Betriebsvereinbarungen über das betriebliche Vorschlagswesen als Einreichergruppe zugelassen. In diesen Klein- und Kleinstgruppen beteiligen sich spontan zwei oder drei, selten vier und mehr Mitarbeiter.
Gruppenvorschläge sind folglich die Verbesserungsvorschläge von zwei und mehr Einreichern, die im Rahmen des betrieblichen Vorschlagswesens behandelt werden. Unter den Oberbegriff “Gruppenvorschlag” fallen sowohl Vorschläge von informellen wie von formellen Gruppen. Die besondere Bedeutung von Gruppenvorschlägen besteht darin, dass in sie das Know-how und die
speziellen Informationen des betrieblichen Umfelds mehrerer Mitarbeiterin den Verbesserungsvorschlag einfließen.
Dadurch werden Gruppenvorschläge in höherem Maße verwirklicht. Daher fühlen sich die beteiligten Mitarbeiter auch in höherem Maße anerkannt, weil weniger Vorschläge abgelehnt werden. Durch die Anerkennung von in Gruppen entwickelten Ideen werden am Rand stehende Mitarbeiter angeregt, sich an der Gruppenarbeit ebenfalls zu beteiligen. Insgesamt läßt sich die Sensibilität aller Mitarbeiter wesentlich verbessern, wenn das - vernetzende Denken im System mehr und mehr das bisherige lineare Denken ersetzt.
In der Regel werden Gruppenvorschläge von informellen (Vorschlags-)Gruppen nach abgeschlossener Begutachtung und Realisierung in der Bewertungskommission so prämiiert, dass jeder Einreicher entsprechend der Gruppengröße den gleichen Prämienanteil erhält.
Das betriebliche Vorschlagswesen ist in hohem Maße eine Paralleleinrichtung zu Kleingruppenkonzepten wie etwa den - Qualitätszirkeln. Mit der zunehmenden Einführung von Qualitätszirkeln in den Unternehmen treten auch Gruppenvorschläge von formellen Kleingruppen in Erscheinung. Dabei wird besonderer Wert auf die Reproduzierbarkeit von Prämien für Gruppenvorschläge gelegt. Seit Mitte der 1970er Jahre gewinnen Gruppenvorschläge in den größeren Unternehmen wachsende Aufmerksamkeit.
Vorhergehender Fachbegriff: Gruppenversicherungen | Nächster Fachbegriff: Gruppenwerbung
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|