In seinem - ErwartungsValenz-Modell der Motivation modelliert Victor H. Vroom menschliches Verhalten grundsätzlich als Entscheidungsverhalten. Das Individuum hat sich jeweils zwischen mehreren Handlungsalternativen zu entscheiden. Er definiert Motivation dementsprechend “als Prozess, der die Wahl zwischen verschiedenen (freiwilligen) Aktivitäten bestimmt.”
Um die Präferenz für eine Handlungsalternative zu bestimmen, stützt sich Vroom auf die beiden Begriffe der Valenz und der Instrumentalität. Valenz bezieht sich ganz allgemein darauf, wie sehr das Individuum eine bestimmte Handlungsalternative bzw. deren Ergebnis (“first level outcome”) schätzt. Die Instrumentalität dagegen zeigt an, welche Eignung das Individuum einem “Ergebnis erster Stufe” zuspricht, ein “Ergebnis zweiter Stufe” (“second level outcome”) herzustellen. Die Instrumentalität kann positiv, neutral oder negativ sein; es gibt Handlungsalternativen, die der Erreichung der persönlichen Ziele nicht nur nicht förderlich, sondern sogar abträglich sind.
Der Nutzen (eben die Valenz) eines “Ergebnisses erster Stufe” bestimmt sich dann auf dem Hintergrund seiner Instrumentalität, bestimmte Zielzustände herzustellen und dem Wert (Valenz), den das Individuum diesen Zielzuständen (Ergebnisse zweiter Stufe) beimißt. Mathematisch drückt Vroom die Valenz eines Ergebnisses erster Stufe als eine monoton steigende Funktion der algebraischen Summe der Produkte aus den Valenzen aller “second level outcomes” und der kognizierten Instrumentalität, diese zu erreichen, aus:
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