in der Marktforschung eingesetzte Person für mündliche Befragungen, die meist nebenberuflich arbeitet und von Marktforschungsinstituten in sog. Feldorganisationen ausgebildet, eingesetzt und kontrolliert wird. Große Institute besitzen überregionale Feldorganisationen mit hauptberuflichen Regionalleitern, deren Aufgabe es ist, die Interviewer zu führen und den Interviewereinfluß möglichst niedrig zu halten. Zum Teil wird die Feldorganisation aber auch zentral vom Institut geführt. Als idealer Interviewer gilt in der Praxis der „kontaktfähige Pedant“ (Noelle-Neumann), dem die Kommunikation zwar leichtfällt, der aber andererseits sich strikt an - z. T. auch nicht einsichtig erscheinende - Vorgaben des Befragungsleiters bzw. Fragebogens hält. Als Organisationsprinzipien einer Feldorganisation gelten: - Sicherung der Invarianz (alle Interviewer sollten sich möglichst einheitlich verhalten), - „Neutralisierung“ des Interviewers (Ausschaltung möglichst aller Umstände, die den Interviewereinfluß erhöhen könnten), - Rigorose Kontrolle des Interviewerstabes z. B. durch Verwendung fingierter Adressen, stichprobenartige Überprüfungen oder statistische Kontrollen (Interviewereinfluß), - Selektion von Interviewern, die sich als unzuverlässig oder „übererfahren“ erwiesen haben. -
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