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Die Krankheitsquote zeigt auf, wie hoch der Anteil an Arbeitstagen ist, an denen Vertriebsmitarbeiter krank waren und nicht zur Arbeit erschienen sind. Sie sagt somit etwas zum Gesundheitszustand, aber auch zur Motivation der Belegschaft aus.
Beispiel
Die Belegschaft eines Unternehmens soll im Monat April insgesamt
2. 000 Manntage leisten. 100 Manntage werden aufgrund von Krankheit nicht erbracht. Die Krankheitsquote beläuft sich auf 5 %.
Quelle
· Die erforderlichen Daten zur Berechnung dieser Kennzahl hält die Personalabteilung bereit.
· Bei der Ermittlung der Arbeitstage ist grundsätzlich keine Differenzierung nach Teilzeit- und Vollzeitkräften nötig, da die Bemessungsgröße Tage sind.
· Da aber die Krankheitskosten einer Vollzeitkraft an einem Fehltag höher sind als die einer Teilzeitkraft, kann auch eine nur anteilige Anrechnung der Teilzeitkräfte mit Hilfe von Vollzeitäquivalenten sinnvoll sein. Beispiel: Eine Arbeitskraft, die nur 20 % der regelmäßigen Vollarbeitszeit arbeitet, wird bei der Anzahl der Fehl- und Soll-Arbeitstage nur mit 0,2 gewichtet.
Interpretation
· Krankheit der Mitarbeiter ist für das Unternehmen mit erheblichen Kosten verbunden. Obschon das Unternehmen den Lohn bzw. das Gehalt des Mitarbeiters aufgrund der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall weiter leisten muss, erhält es keine Arbeitsleistung.
· Hinzu kommt, dass das Fehlen eines Mitarbeiters oft mit organisatorischen Schwierigkeiten verbunden ist, die u. a. zu Überstunden von Kollegen führen. Diese müssen im Regelfall mit Zuschlägen abgegolten werden (siehe hierzu Überstundenquote).
· Die Analyse der Kennzahl ist interessant im Vergleich zu:
- vorherigen Perioden,
- anderen Unternehmensbereichen,
- anderen Unternehmen (falls Daten bekannt) und/oder
- branchenüblichen Größen (Auskünfte beim jeweiligen Unternehmer-
verband oder den Krankenkassenverbänden).
· Grundsätzlich ist eine niedrige Krankheitsquote anzustreben.
Maßnahmen zur Beeinflussung
· Eine hohe oder gestiegene Krankheitsquote sollte zum Anlass genommen werden, neben dem allgemeinen Gesundheitszustand die Motivation der Mitarbeiter sowie das Betriebs- und Arbeitsklima auf den Prüfstand zu stellen.
· Ein flankierender Blick in die Unfallstatistik des Unternehmens zeigt, inwieweit die Krankheitsquote durch einen verbesserten Arbeitsschutz gesenkt werden kann.
Grenzen
· Bei der Beurteilung der Krankheitsquote müssen selbstverständlich auch saisonale Schwankungen (beispielsweise ausgelöst durch Witterungsverhältnisse und/oder Grippewellen) beachtet werden.
· Die Krankheitsquote sagt nichts darüber aus, wie viele Mitarbeiter wie lange krankgeschrieben waren. Für diesen Zweck müssen flankierend die Krankenquote sowie die durchschnittlichen Krankentage ( Krankentage, durchschnittliche) ermittelt werden.
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