(Karten-Zahlungssysteme) werden nach der Anzahl der beteiligten Parteien in „Zweiparteiensysteme“ und „Drei-Parteien-Sy- steme“ differenziert. Die Karten des Zwei-Parteien-Systems, auch Kundenkarten (Kundenclubs) oder (firmeneigene) Spezialkreditkarten genannt, werden vorwiegend im Handel, von Autovermietungen, Flug- und Mineralölgesellschaften und von Hotel- und Restaurantketten ausgegeben. Es existiert nur ein Vertragsverhältnis zwischen dem Karten- aussteller und dem Karteninhaber, so dass der Kunde die Karte in der Regel nur beim emittierenden Unternehmen selbst einsetzen kann. Neben der Möglichkeit des bargeldlosen Kaufs bieten Kundenkarten auch oft Zusatzleistungen. Hauptmotiv für die Ausgabe von eigenen Kundenkarten sind die damit verbundene Verfügbarkeit von Kundenadressen und -kaufdaten, die im Rahmen eines Data-Base-Marketing einsetzbar sind, aber auch erhoffte, bisher wissenschaftlich allerdings noch nicht belegte Kundenbin- dungs- und Umsatzausweitungseffekte. Die Karten des Drei-Parteien-Systems basieren auf der vertraglichen Beziehung zwischen dem Emittenten, dem Vertragshändler und dem Karteninhaber. Diesem System gehören die Travel- und Entertainment-Karten und die Bankkreditkarten an. Die Travel- und Entertainment-Karten oder Universalkartensind die klassische Formder Kreditkarte. Ursprünglich waren sie auf die Bedürfnisse des international reisenden Geschäftsmannes und wohlhabenden Touristen eingestellt. Die Zielgruppe hat sich jedoch in den vergangenen Jahren stark erweitert. Emittenten sind weltweit tätige Spezialunternehmen wie American Express oder Diners Club, die in der Regel keinen Kredit einräumen. Der Karteninhaber ist daher bei der Inanspruchnahme von Leistungen an ein bestimmtes Limit gebunden. Die weltweit am meisten verbreiteten Bankkreditkarten sind die von Visa und MasterCard. Die Ausgabe erfolgt von Kreditinstituten, die sich diesen Institutionen anschließen müssen. Sie sind üblicherweise mit einem festen Kreditrahmen ausgestattet und bieten dem Karteninhaber diverse Finanzdienstleistungen. Marktführer in Deutschland ist die Eurocard, die bisher von der Gesellschaft für Zahlungssysteme (GZS) getragen wird; sie stellt eine Mischform zwischen Travel- und Entertainment und Bankkreditkarte dar. Einerseits besitzt sie kein Kreditlimit, andererseits steht sie im Verbund mit MasterCard und wird von Kreditinstituten ausgegeben. Die Gesamtzahl der im Umlauf befindlichen Kredit- und Kundenkarten wird für 1990 auf 15 Mio. geschätzt
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