ist eine eher aufgrund von Plausibilitäten heuristisch festgelegte Richtung für die Positionierung von Objekten in einem Wahrnehmungsraum (Präferenzpolitik). Die Nischenstrategie ist eine solche Positionierungsstrategie. Bei ihr wird angestrebt, Objekte so zu positionieren, dass sie möglichst nicht mit bereits vorhandenen Konkurrenzobjekten übereinstimmen. Eine mögliche theoretische Begründung hat schon L. Abbott dafür gegeben, allerdings unter der Annahme, dass die Bedürfnisse der potentiellen Nachfrager über ein Spektrum von Eigenschaften gleichverteilt seien. Diese Annahme ist in der Realität natürlich nicht generell erfüllt. So stellen denn auch manche Produktplaner fest, dass in der von ihnen gewählten Nische zu wenige Nachfrager anzutreffen sind. Auch die Imitationsstrategie ist eine Positio- nierungsstrategie. Hiernach versuchen Anbieter, ihre Objekte in einem Wahrnehmungsraum möglichst nahe bei den bereits eingeführten und erfolgreichen Objekten zu positionieren, also „me too“-Produkte auf den Markt zu bringen. Das kann um so eher erfolgreich sein, je stärker die Bedürfnisse der Nachfrager hinsichtlich eines Spektrums von Produkteigenschaften übereinstimmen, im Extremfall sogar identisch sind. So konkurrieren dann viele Anbieter um dieselben Nachfrager. In der Realität wird eine Verteilung der Nachfragebedürfnisse über ein Spektrum von Eigenschaften vorliegen. Selbst wenn diese Verteilung unimodal ist, kann es vernünftig sein, eine Randgruppe von Nachfragern zu befriedigen, statt sich in den harten Wettbewerb um die Mehrheit zu begeben. Eine systematische und formal begründete Auswahl einer Positionierungsstrategie strebt die Optimierung einer Positionierung an, wozu verschiedene Positionierungsmodelle angeboten werden.
Literatur: Abbott, L., Quality and Competition. An Essay in Economic Theory, New York 1955.
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