Die Vorstellung, dass die Aufgabe, ein (Groß-)Unternehmen zu führen, in hochentwickelten und stark arbeitsteiligen Industriegesellschaften längst zum “Beruf” geworden ist in dem Sinne, dass zu ihrer erfolgreichen Wahrnehmung eine systematisch angelegte Ausbildung und ein spezieller beruflicher Werdegang erforderlich sind. Der Kapitalbesitz allein reicht demnach als Qualifikationsnachweis für die Führung großer Unternehmungen nicht mehr aus. Diese Vorstellung stellt auch die traditionelle Legitimationsbasis der kapitalistischen Unternehmensordnung in Frage: In dem Maße, wie die Berechtigung zur Unternehmensführung durch Hinweis auf die berufliche Eignung erbracht werden muss, verliert das Eigentum allein als legitimatorische Grundlage an Kraft. Damit ist zugleich auch der rein private Charakter der Großunternehmung in Frage gestellt.
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