erfüllt ausschließlich Aufgaben der dispositiven akquisitorischen Distribution (Streckengeschäft). Auftragserlangung und -dis- position sowie Rechnungs- und Zahlungsverkehr erfolgen durch den Großhändler, während die Lagerhaltung der Ware sowie deren Transport und Auslieferung (physische Distribution) beim Hersteller verbleiben. Es ist offensichtlich, dass bei einer so umfassenden Funktionenrückwälzung die Gefahr der Ausschaltung aus der Handelskette besonders groß ist. Zur Abwehr solcher Ausschaltungsgefahren findet daher vermehrt eine Funktioneneingliederung bzw. Funktionenschöpfung bei diesem Betriebstyp des Großhandels statt. So werden z. B. im Stahlhandel sog. Stahl-Service-Center eingegliedert, um auf dem Wege der Anar- beitung die erste Verarbeitungsstufe für den Produzenten zu übernehmen. Zu diesen manipulativen Funktionen der Anarbeitung zählen bspw. das Biegen von Betonstahl oder der Zuschnitt von Blechen nach den Wünschen des Abnehmers. Auch der lagerhaltende Großhandelsbetrieb führt fallweise dann Streckengeschäfte durch, wenn bei Großabnehmern, von denen ein starker Druck auf die Angebotspreise ausgeht, die Kosten im Zusammenhang mit der Warenbewegung minimiert werden müssen.
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