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Distribution, Verteilung

(engl. distribution) In der Betriebswirtschaftslehre bezieht sich die Distribution auf alle Prozesse, die mit der Verteilung der produzierten Realgüter Produkte und Dienstleistungen) vom Produzenten zum Endabnehmer bzw. Verbraucher verbunden sind. Im Rahmen der einzelwirtschaftlichen Distributionspolitik sind dabei einerseits die Absatzwege zur Anbahnung und Festigung von Abnehmerkontakten und Kaufverträgen (Vertrag) festzulegen. Andererseits ist die Durchführung von logistischen Aktivitäten (Logistik) zur physischen Übertragung von 4 Gütern vom Anbieter zum Nachfrager zu gewährleisten.

In der Volkswirtschaftslehre wird zwischen funktioneller und personeller Verteilung (Distribution) des Gesamteinkommens (Volkseinkommens) bzw. Vermögens unterschieden, je nachdem, ob die Verteilung auf die Produktionsfaktoren oder auf die privaten Haushalte (Personen oder Personengruppen) im Vordergrund der Betrachtung steht.

1. Volkswirtschaftlich: Verteilung von Einkommen und ~ Vermögen in einer Gesellschaft,
2. Betriebswirtschaftlich: Verteilung von Gütern an die Abnehmer. Die Distribution ist eine der Hauptfunktionen des Einzelhandels.

Allgemein alle Aktivitäten, welche die körperliche und/oder wirtschaftliche Verfügungsmacht über materielle und/oder immaterielle Güter von einem Wirtschaftssubjekt auf ein anderes übergehen lassen.

Der Systemrahmen dafür ist der Absatzkanal, der in zwei Richtungen gestaltet werden kann:

- In der Breitendimension hinsicht lich der Anzahl derer, die auf einer Stufe agieren.

- In der Tiefendimension hinsichtlich der Anzahl der Stufen, auf denen interagiert wird.

Die vertriebliche Verteilung einer Ware. Unternehmen nützen nicht alle Distributionswege, die sich ihnen bieten. Neue Kundensegmente lassen sich in der Regel nur über neue Distributionskanäle erreichen. So wird beim Vertrieb über den Branchenfachhandel auch nur der Kunde erreicht, der dort seine Einkäufe tätigt. Bspw. vertreiben Unternehmen an die unterschiedlichen Alters-, Einkommens- und Gesellschaftsgruppen über unterschiedliche Distributionskanäle, orientiert an den Einkaufsgewohnheiten der jeweiligen Segmente.
Andere orientieren sich an der geographischen Segmentierung und verkaufen an Stadtkunden über Filialen, an Kunden in ländlichen Räumen über den Versandhandel. Wieder andere setzen je nach Kundenqualität unterschiedliche Distributionskanäle ein, für A-Kunden den Außendienstverkäufer, für B- und C-Kunden das Call Center. Außerdem nutzen Unternehmen mehrere Vertriebskanäle zur gegenseitigen Absatzförderung. So unterstützt bei Bier, Wein, Spirituosen und Erfrischungsgetränken der Ausschank in der Gastronomie den Abverkauf im Handel und umgekehrt. Bei bestimmten Produktmodifikationen kann es sogar notwendig werden, den Vertrieb über andere Kanäle zu organisieren. Wenn ein CD-Player speziell für Kinder auf den Markt gebracht wird, dann ist es besser, diesen über den Spielwarenhandel als über den UE-Handel zu vertreiben. Unternehmen richten sich auch so genannte Multikanal-Marketingsysteme ein, weil die Grenzen zwischen den Branchen immer mehr verwischen und der Handel sich stattdessen immer mehr nach Kundengruppen segmentiert und dafür sein Sortiment branchenübergreifend zusammensetzt. Generell ergeben sich bei der Hinzunahme zusätzlicher Distributionswege folgende Vorteile:
• Der Markt wird besser abgedeckt.
• Der Absatzkanal orientiert sich an den spezifischen Kundenbedürfnissen.
• Die Distributionskosten können sich senken, bspw. durch den Einsatz von Direktmarketing.
• Ein weiterer Vorteil ist, dass die Geschäftspartner der jeweiligen Vertriebswege untereinander in Wettbewerb treten. Dies ist dann der Fall, wenn mehrere Vertriebswege für ein Kundensegment bestehen. Wenn sie daraufhin ihre Verkaufsanstrengungen verstärken, hat dies einen positiven Effekt. Es zeigen sich aber auch negative Konsequenzen, bspw. Boykottierungsbestrebungen seitens des Handels. Dies ist besonders häufig der Fall, wenn der Hersteller seinen eigenen Fachhandelspartnern Konkurrenz macht und seine Ware auch im Direktvertrieb verteilt. Solche Konflikte entstehen vielfach in der IT-Branche, bei der Aufteilung von Industriekunden und mittelständischen Abnehmern. Hier behält sich der Hersteller gerne die Betreuung der Schlüsselkunden vor, weil er hierzu, im. Wettbewerb mit seinen Konkurrenten, seine gesamte Beratungskompetenz einbringen will. Konflikte entstehen, wenn der Fachhändler den Eindruck gewinnt, dass ihm hierdurch nur die weniger ertragsstarken Kunden bleiben. Verschiedene Hersteller lösen dieses Problem, indem sie den Fachhändler bei der Betreuung dieses A-Kunden beteiligen und ihn auch, nach einem bestimmten Schlüssel, am Erfolg partizipieren lassen.

Darunter versteht man die Verteilung der produzierten Güter an die Abnehmer. Man unterscheidet folgende Arten der Distribution:

1. intensive Distribution:

Das Produkt soll auf jeder Absatzstufe von möglichst vielen Abnehmern (Großhandel, Einzelhandel oder Konsument) erreicht werden.

2. exklusive Distribution:

Es werden ganz bestimmte Händler ausgewählt, denen besondere Rechte beider Absatzgestaltung eingeräumt werden.

3. selektive Distribution:

Sie stellt eine Kombination der intensiven und exklusiven Distribution dar.

4. materielle Distribution:

Gegenstand der materiellen Distributionskosten ist der Transport und die Lagerhaltung des Produktes vom Hersteller bis zum Konsumenten.

In der betriebswirtschaftlichen Literatur wird der Begriff Distribution zur Kennzeichnung gesamt und einzelwirtschaftlicher Sachverhalte verwendet. In gesamtwirtschaftlicher Hinsicht werden darunter alle Aktivitäten verstanden, die der Verteilung der erzeugten Güter an die Konsumenten dienen. Die Distribution ist demnach das Bindeglied zwischen Produktion und Konsumption. In diesem Sinn werden statt Distribution auch die Begriffe Handel (im funktioneilen Sinn) und » Verteilung verwendet. In einzelwirtschaftlicher Betrachtung umfasst der Begriff Distribution alle unternehmerischen Entscheidungen und Handlungen, die mit dem Weg eines Produktes zum Verwender (Käufer) in Verbin dung stehen. Dabei stehen zwei Ent scheidungsbereiche im Vordergrund: die Auswahl der Distributionskanäle sowie der einzuschaltenden Distribu tionsorgane und die physische Distri bution (Logistik). Beide Entschei dungsbereiche sind Gegenstand der » Distributionspolitik. Darüber hinaus wird der Begriff Distribution auch als Bezeichnung für die Verbrei tung eines Produktes an den Ange botsstellen eines Absatzgebietes ver wendet. Die Distributionsquote stellt dann das Verhältnis von produktfüh renden zu den insgesamt vorhande nen Verkaufsstellen des Absatzgebie tes dar.

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: (Verteilung) Gesamtheit der Vorgänge in der gesellschaftlichen Reproduktion. durch die gesellschaftliche Arbeit, das Ergebnis der Produktion, das Gesamtprodukt, entsprechend den historisch gegebenen Distributionsverhältnissen der Gesellschaft (soziale Verhältnisse) und nach den verschiedenen Verwendungszwecken aufgeteilt wird.

Sie erfolgt im Kapitalismus grundsätzlich über Märkte. Sie ist eine der vier Phasen (Produktion, Distribution. Zirkulation und Konsumtion) des Reproduktionsprozesses und steht als ein vermittelndes Glied zwischen der Produktion und der Konsumtion. >Zirkulation

Aus makroökonomischer Sicht kennzeichnet Distribution den Prozess und die Struktur der physischen Weiterleitung von Gütern zwischen Wirtschaftspartnern; aus mikroökonomischer (unternehmerischer) Sicht bezieht sich der Begriff auf die Güterübertragungswege und Distribution wird zunächst mit Vertrieb gleichgesetzt. I.e.S. wird der Begriff auf die logistischen Aspekte des Vertriebs begrenzt (Marketinglogistik) (vgl. Specht, 1998, S. 3ff.).

Auf einer anderen Ebene versteht man unter Distribution den Grad der Präsenz eines Produktes in den einzelnen Betriebstypen des Handels (Distributionsgrad). Der prozentuale Anteil der Zahl der Verkaufspunkte, die einen bestimmten Markenartikel führen, bezogen auf die Gesamtzahl der Verkaufspunkte eines Betriebstyps oder der Gesamtheit des Einzelhandels wird als nummerische Distribution bezeichnet. Im Gegensatz hierzu berücksichtigt die gewichtete Distribution den Umsatz der entsprechenden Verkaufspunkte (vgl. Specht, 1998, S. 5).

1.     Einkommensverteilung, Vermögensverteilung. 2.   Weiterleitung von Gütern zwischen allen Wirtschaftspartnern, letztlich zwischen der Urproduktion und dem Konsum. Weiter ist Distribution strukturell und institutionell ein Wirtschaftssektor neben Produktion und Konsum. Man spricht dabei auch von Distri- butions- und Absatzwirtschaft. Das Problem der Rationalisierung und Ökonomisierung der Distribution mündet in Überlegungen zur Ein- und Ausschaltung von Handelsbetrieben ein. In der Betriebswirtschaftslehre werden die Begriffe Distributionspolitik und Absatzwegepolitik, aber auch physische Distribution und Logistik z.T. synonym verwandt. Für Konsumgüterhersteller kennzeichnet die ungewichtete oder numerische Distribution den Anteil der belieferten im Verhältnis zu den potentiellen Verkaufspunkten, die gewichtete Distribution das Verhältnis zwischen den nach Massgabe ihres Umsatzes gewichteten, das entsprechende Produkt führenden Unternehmen und dem Gesamtumsatz aller dafür in Frage kommenden Unternehmen.         

ist die Summe der gesamten Aktivitäten aller Personen und  Institutionen, die am Umsatz von Wirt­schaftsgütern zwischen den Erzeugern und Verwendern beteiligt sind.




1. In der Volkswirtschaftslehre: a) Verteilung des im Produktionsprozess entstandenen Einkommens auf die Produktionsfaktoren oder nach anderen sozioökonomischen Kriterien (Einkommensverteilung). b) Verteilung des Volksvermögens auf Wirtschaftssektoren oder soziale Gruppen (Vermögensverteilung).
2. In der Betriebswirtschaftslehre: Prozeß, durch den die Güter vom Produzenten zum letzten Verbraucher gelangen (einschl. Lagerhaltung, Verkauf, Transport, Werbung etc.).

1. Im weitesten Sinne diejenige der insgesamt drei Grundtypen wirtschaftlicher Betätigung, die eine Vermittlungsfunktion zwi­schen der Herstellung (Produktion) von Gütern und Leistungen und ihrer Konsumtion (Verbrauch und Gebrauch) erfüllt, indem sie für die Bereit­stellung und Verwendbarkeit der produzierten Güter und Leistungen für die Verwendung durch die privaten Haushalte und die Wirtschaftsunter­nehmen und Institutionen sorgt.

2. Im engeren Sinne bezeichnet man in der Distributionsanalyse mit Distribution auch die Verbreitung eines Gutes an den für seinen Ab­satz vorgesehenen Angebotsstellen. Der Distri­butionsgrad oder die - Distributionsquote be­zeichnet dabei das Verhältnis der Angebotsstel­len, in denen ein Gut tatsächlich präsent ist, zur Gesamtzahl der Angebotsstellen, in denen es präsent sein könnte.

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