[s.a. JETRO] Das MITI (Ministry of International Trade and Industry) ist das japanische Ministerium für Handel und Industrie, das ein hohes Maß an Koordination für die japanische Wirtschaft erbringt. So wurde in verschiedenen Branchen die internationale Wettbewerbsfähigkeit Japans nur unter dem Schutz des MITI erreicht, das in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg über Handelshemmnisse, Beeinflussung der Wechselkurse und Exportunterstützung (Exportförderung) die Entwicklung förderte. Mittlerweile wurden die Aufgaben des MITI verändert und viele der formalen Kompetenzen abgebaut. Heute liegt eine seiner wesentlichen Aufgaben im Aufzeigen von Entwicklungen sowie der Früherkennung und dem »Geben von Signalen«. Das MITI leitet oder beauftragt zahlreiche Studiengruppen, Branchenausschüsse und erstellt Berichte, die sich mit neuen Technologien, Entwicklungen im internationalen Wettbewerb und Zukunftsfragen befassen. Die Berichte werden weit verbreitet und veröffentlicht und in der Presse ausführlich diskutiert. Der Hauptzweck dieser Studien besteht darin, Unternehmen auf sich abzeichnende Trends und Probleme aufmerksam zu machen (vgl. Porter, 1999c, S. 657f.). So versucht das MITI schon seit Anfang der achtziger Jahre, die Aufmerksamkeit auf zukunftsträchtige Technologien zu lenken und Unternehmen zu Innovationen und Veränderungen anzuregen.
Dabei wird oft die japanische Forschung in Kooperation mehrerer Unternehmen unter Leitung des MITI durchgeführt (vgl. Porter, 1999c, S. 419). Auch in anderen Bereichen unterstützt das MITI Unternehmenskooperationen. So werden u.a. die Unternehmen dazu gedrängt, sich auf gemeinsame Normierungen (Normung) zu einigen, um diesen Normen eine höhere Durchsetzungsfähigkeit zu verschaffen (vgl. Porter, 1999c, S. 431).
Auf der anderen Seite wird die Arbeit des MITI auch kritisiert, da dadurch Wettbewerbsbeschränkungen auf dem Inlandsmarkt entstanden sind und in verschiedenen Branchen auch etliche unrentable Unternehmen am Leben gehalten und somit in einigen Branchen internationale Erfolge eher verhindert wurden (vgl. Porter, 1999c, S. 438). Der Ausbruch der Asienkrise 1997 war der Höhepunkt dieser negativen Entwicklung (APEC; ASEAN)..
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