Ein Synergieeffekt ist eine positive Wirkung, die sich aus dem Zusammenschluss oder der Zusammenarbeit zweier oder mehrerer Organisationen (Unternehmen) ergibt. Synergieeffekte sind Wettbewerbsvorteile, die zumeist durch Kostenersparnisse erlangt werden, z.B. durch Überschneidungen bei der Entwicklung zweier neuer Produkte in einem Großunternehmen als durch die getrennte Entwicklung in zwei verschiedenen (Einprodukt-)Unternehmen. Ein Synergieeffekt besteht aus dem Zusammenwirken von Faktoren, die sich gegenseitig fördern bzw. gemeinsam mehr bewirken als jeder für sich allein.
Ein Synergieeffekt kann auftreten
1. bei diversifizierten Unternehmen, die in verschiedenen Produktmärkten geschäftlich aktiv sind (sog. Mehrproduktunternehmen), sowie
2. bei einem Unternehmenszusammenschluss (Fusion, Mergers & Acquisitions).
Synergieeffekte können also durch gemeinsame Nutzung von Ressourcen oder auch Vertriebskanälen erzielt werden.
Bei der Portfolioanalyse (Produktportfolio) sowie bei der strategischen Planung steht stets auch die optimale Kombination für die gemeinsame Nutzung von Ressourcen zur Diskussion.
Bei einem Unternehmenszusammenschluss müssen oftmals potentielle Synergieeffekte als Begründung herhalten; die Praxis zeigte jedoch in der großen Mehrheit der Fälle, dass die erwünschten Synergieeffekte wesentlich kleiner ausfielen als erwünscht. Solchenfalls können Synergien oftmals nur durch Entlassung von Arbeitnehmern erzwungen werden.
Synergieeffekt steht für die Hoffnung, daß ein Ganzes durch sein Zusammenwirken mehr wert ist als die Summe seiner getrennt bleibenden Teile (Synergie, griech. = Zusammenwirken).
Problem:
Ob der Zusammenschluß von Großunternehmungen zu noch größeren in allen Fällen einen positiven Synergieeffekt erbringt, ist fraglich.
Beispiel:
Ein positiver Synergieeffekt kann entstehen
* in der Produktion durch Fixkostendegression;
* im Absatz durch gemeinsame Nutzung von Vertriebswegen und Kundendiensteinrichtungen;
* in Forschung und Entwicklung durch gemeinsame F/E-Einrichtungen.
Ein negativer Synergieeffekt kann entstehen
* in der Produktion durch unzureichende Auslastung von Anlagen;
* im Absatz durch Image- und Profileinbußen der übernommenen Unternehmung;
* in Forschung und Entwicklung durch zu große und unübersichtliche F/E-Einrichtungen.
In der Wirtschaft werden Kooperationen zwischen Unternehmen und Unternehmenszusammenschlüsse häufig mit Synergieeffekten begründet.
Der Begriff Synergie stammt aus der griechischen Sprache und bedeutet »Zusammenwirken«. Im Bereich der Wirtschaftswissenschaft versteht man unter Synergieeffekten die größere oder kleinere Gesamtwirkung eines integrierten Einsatzes von Instrumenten im Vergleich zur Summe ihrer Einzelwirkungen. Synonym dazu werden häufig die Begriffe Ausstrahlungseffekte oder Verbundeffekte verwendet.
Man unterscheidet die Synergieeffekte nach betrieblichen Funktionen:
- Verkaufssynergien,
- Operationssynergien,
- Managementsynergien,
- Investitionssynergien,
Dabei erweist sich insbesondere das Marketing als ein Bereich, in dem große Möglichkeiten zur Nutzung von Synergien, also große Synergiepotenziale, liegen. Die Art und die Anzahl der Synergiepotenziale spielen eine entscheidende Rolle bei Diversifikationsentscheidungen (Wachstumsstrategien; Gap-Analyse), Fusionsentscheidungen wie auch bei der Wahl einer Organisationsstruktur.
So sind erwartete positive Synergieeffekte eine wesentliche Ursache für die stei-gendene Bereitschaft zu Kooperationen und Strategischen Allianzen (Allianzen, strategische), bei denen durch das Zusammenführen spezifischer Fähigkeiten eines jeden Partners (»X-Allianzen«) oder durch Erhöhung kritischer Massen (»Y-Allianzen«) Synergieeffekte entstehen können.
Vor dem Hintergrund der Kooperationen kommt der Synergie neben der positiven »2+2=5 - Wirkung« eine gewisse Katalysatorwirkung zu, d.h., es ist nicht nur der Gesamterfolg der Synergiepartner größer als die Summe der Einzelerfolge, sondern bestimmte Projekte können in ihrer Art erst durch Synergie zustande kommen.
Als Aufgabe des Synergiemanagements können generell die frühzeitige Erkennung von positiven Synergiepotenzialen sowie die Auswahl und Veranlassung von Maßnahmen zur langfristigen Erschließung dieser Potenziale (Potenzialplanung) genannt werden. Im Zusammenhang mit Akauisitionen versteht Kogeler (1992, Synergieeffekt 5ff. und Synergieeffekt 235) das Synergiemanagement als einen Prozess, der alle akquisitionsspezifi-schen Managementmaßnahmen vor dem Kauf, Maßnahmen zur Integration sowie Instrumente zur korrigierenden Gegensteuerung umfasst, mit dem Ziel, die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Akquisition zu erhöhen. Hierbei stellt Kogeler (1992, Synergieeffekt 238) insbesondere ein gutes Sehnitt-stellenmanagement als»... eine unabdingbare Voraussetzung für die Umsetzung bestimmter Maßnahmen im Integrationsprozess« heraus, die u.U. weitreichende Veränderungen des Planungs- und Informationssystems (insbesondere im Berichtswesen und Controlling) sowie des Organisationssystems im Integrationsprozess bedeuten kann (vgl. Kogeler, 1992, Synergieeffekt 209ff.).
Phänomen, dass eine Gesamtheit, z. B. ein diversifiziertes Unternehmen bzw. sein Produktprogramm, mehr wert ist oder einen höheren Erfolgsbeitrag leistet als die Summe seiner Teile, falls diese voneinander isoliert wären. So können insb. bei horizontaler Diversifikation die Kapazitäten, z. B. in Forschung und Entwicklung, Fertigung und Distribution, stärker und im Zeitablauf gleichmässiger ausgelastet sowie Kostendegressionseffekte erzielt, ferner vorhandenes technisches und kaufmännisches Know how auch in neuen Tätigkeitsfeldern genutzt werden (economies of scope). Auf Beschaffungs- und Absatzmärkten geniesst man eine stärkere Marktposition; ausserdem profitiert man von Ausstrahlungseffekten in Form des Imagetransfers und des Nachfrageverbunds.
Der Synergie-Effekt besagt, daß die Gesamtwirkung der Summe der eingesetzten kombinierten Mittel größer ist als die Summe der Teilwirkungen, falls diese einzeln eingesetzt werden. Durch das Zusammenwirken der einzelnen Mittel kommt es aufgrund der bestehenden Interdependenzen zu einem Wirkungszuwachs, dessen Höhe von der Art und Weise der materiellen und formellen Verknüpfung der Mittel abhängig ist. Diese zusätzlichen Wirkungen, die beispielsweise im Rahmen der Absatzpolitik oder Beschaffungspolitik durch einen Marketing-Mix genutzt werden, bezeichnet man als synergistische Effekte einer Mittelkombination.
Ähnliche Begriffe: Synergetische Effekte, Synergiewirkung, Synergie, Economies of Scope, Verbundvorteile
Vorhergehender Fachbegriff: Synergie-Effekt | Nächster Fachbegriff: Synergien
Diesen Artikel der Redaktion als fehlerhaft melden & zur Bearbeitung vormerken
|
|