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Arbeitsmarkttheorie

Arbeitsmarkt

Aussagen über wichtige Charakteristika der Steuerung der Arbeitsmarktprozesse. Ein zentrales Modell des Arbeitsmarktes stellt seit den Klassikern die Ausgleichsfunktion des Lohnes auf wettbewerblich konstituierten homogenen Arbeitsmärkten mit voller Markttransparenz und flexiblen, vom Ziel der Gewinn- bzw. Nutzenmaximierung bestimmten Verhaltensweisen in den Vordergrund. Veränderte Annahmen über die Marktstruktur führten im weiteren zu modifizierten Ergebnissen für die Lohnbildung aufgrund des Zusammenwirkens der Tarifparteien (Lohntheorie, Bargaining-Theorie). Die neuere Mikroökonomie des Arbeitsmarktes greift zunächst in neoklassischer Tradition rationales Verhalten und individuelle Optimierungskalküle auf; jedoch werden als realitätsnähere Annahmen eingeführt: •   unvollständige Information in der Such- theorie, •   unterschiedliche Risikoneigung mit der Folge kurzfristiger Lohn- und Preisstarrheit in der Theorie der impliziten Kontrakte, •   Heterogenität des Arbeitsangebots aufgrund von Ausbildungsinvestitionen in der Humankapitaltheorie. Aus institutioneller Sichtweise versucht die Segmentationstheorie darüber hinaus, Ar- beitsmarktstruktur und -prozesse aus innerbetrieblichen Abhängigkeiten, Normen und verfestigten Verhaltensweisen herzuleiten (In- sider-Outsider-Theorie). Alle diese neueren Theorien haben wesentliche Implikationen für das Zustandekommen und die Persistenz von Arbeitslosigkeit (Hysterese). Sie bieten dementsprechend auch unterschiedliche Ansatzpunkte für Arbeitsmarktpolitik und Beschäftigungspolitik.   Literatur: Biehler, H., u. a., Arbeitsmarktstrukturen und -prozesse, Tübingen 1981. Fischer, C./Hei- er, D., Entwicklungen der Arbeitsmarkttheorie, Frankfurt a. M., New York 1983.

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