institutionelle Gliederung eines Bankbetriebes in Stellen, Abteilungen, Ressorts usw. (Aufbauorganisation), die die Basis für die räumliche Aufteilung und zeitliche Abfolge der Arbeitsgänge (Ablauforganisation) bildet. Die Aufbauorganisation von Bankbetrieben wurde ursprünglich allein von den innerbetrieblichen Erfordernissen kostengünstiger Leistungserstellung bestimmt (produktionsorientiert); in neuerer Zeit gestaltet man sie stärker von den Belangen des Leistungsabsatzes her (marktorientiert). Bei primär produktionsorientierter Aufbauorganisation wird der Bankbetrieb nach der Gleichartigkeit von Arbeitsgängen gegliedert, d.h. jede organisatorische Einheit ist durch bestimmte Teilverrichtungen geprägt. Den Kern einer solchen Organisation bilden auf einzelne Produkttypen beschränkte Leistungsabteilungen wie Kredit-, Wertpapier-, Auslands- und Sparabteilung. Unterstützt wird deren Arbeit durch Stabsabteilungen (wie Rechts-, Personal- und Volkswirtschaftliche Abteilung) und Hilfsabteilungen (wie Telefonzentrale, Materialverwaltung). Da eine an innerbetrieblichen Arbeitsgängen orientierte Aufbauorganisation die Geschäftsbeziehungen zum einzelnen Kunden "zerstückelt", erschwert sie ein angemessenes Eingehen der Bank auf dessen jeweilige Bedürfnisse. Dies hat - im Zusammenhang mit dem verschärften Wettbewerb im Bankgewerbe - Bemühungen ausgelöst, die Aufbauorganisation statt auf Produkte eher auf typische Kundengruppen hin auszurichten. In extremen Vorschlägen wird sogar empfohlen, das gesamte Geschäft mit den wichtigsten Kundengruppen - z. B. mittelständischen Firmenkunden, Grossunternehmen, Privatkunden — organisatorisch zu "mehreren Banken innerhalb der Bank" zu verselbständigen. In der Praxis bevorzugt man jedoch zumeist Mischformen, mit denen man die Kostenvorteile produktionsorientierter Organisation mit den Vorteilen besserer Kundenbetreuung bei marktorientierter Organisation zu vereinigen sucht. Literatur: Liebau, G., Marktorientierte Organisation in Kreditinstituten, Göttingen 1982. Stein, J. H. v./Terrahl,J. (Hrsg.), Handbuch Bankorganisation, Wiesbaden 1991.
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