Resultat der Anwendung realwissenschaftlicher Theorien auf typische Situationen. Von Modellen ist in diesem Zusammenhang deshalb die Rede, weil lediglich ausgewählte Anwendungsbedingungen von Theorien berücksichtigt und mehr oder weniger starke Vereinfachungen vorgenommen werden. Erst auf diese Weise ist es möglich, die erwähnten typischen Situationen zu erfassen. Modellkonstruktionen, denen (teilweise ganz bewusst) unrealistische Annahmen zugrunde gelegt werden, führen in die Sackgasse des Modellplatonismus.
Erklärungsmodelle sind im Gegensatz zu den Beschreibungsmodellen und Entscheidungsmodellen explikative Modelle. Sie sollen die Ursachen betrieblicher Prozeßabläufe erklären. Dabei werden Hypothesen über die Beziehungen zwischen den zugrundeliegenden Einflußgrößen aufgestellt. Diese Hypothesen können aufgrund empirischer Daten auch getestet werden.
Erklärungsmodelle (Prognosemodelle) dienen dazu, die einzelnen Ereignisse der Realität zu erklären (vorherzusagen). Die erklärungsbedürftigen (zu prognostizierenden) Ereignisse sowie sonstige singuläre Aussagen, wie bestimmte Annahmen, sind in Beschreibungsmodellen erfaßt, die insofern einen Bestandteil der Erklärungsmodelle (Prognosemodelle) bilden. Der andere Teil ist mit Hypothesen oder realwissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten gegeben, die als generelle Aussagen anzusehen sind. Die eigentliche theoretische Aufgabe besteht darin, diese Hypothesen zur Verfügung zu stellen. Einen Sachverhalt erklären, heißt dann nur noch, das zu erklärende Ereignis (das Explanandum) aus den generellen Hypothesen und weiteren (singulären) Annahmen (dem Explanans) logisch abzuleiten (Deduktion). In strukturell ähnlicher Weise ist bei der Prognose zu verfahren, so daß Erklärung und Prognose gelegentlich auch als strukturgleich bezeichnet werden.
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