Der Mensch unterliegt subjektiv einer Gesamtermüdung, die seine Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Nach den Ursachen lassen sich mehrere Arten unterscheiden. Die Arbeitsermüdung resultiert unmittelbar aus der Belastung des Menschen aus Arbeitsprozessen; mit zunehmender Beanspruchung steigt die Ermüdung, die sich als reversible Veränderung von Organ-/Organismuseigenschaften charakterisieren und messen lässt. Die Erholung ist die Ermüdungsverringerung bzw. Rückbildung der Ermüdung. Ermüdungsähnliche Zustände sind Monotonie, psychische Sättigung, Vigilanz und Stress. In der Literatur finden sich zahlreiche Interpretationen von Ermüdung, wobei diese den arbeits-, organ- oder beanspruchungsbezogenen Modellen (Laurig, 1981) zugeordnet werden können. Letzteres leitet die Arbeitsermüdung aus der Arbeitsbelastung nach Art, Höhe und Dauer ab: Belastung | 0rgan-/0rganismuseigen- schaften 4 Beanspruchung f Ermüdung t. Beanspruchungserhöhung führt grundsätzlich zu Ermüdungserhöhung, wobei zwei Situationen zu unterscheiden sind: Gleichgewichtszustand zwischen Ermüdung und Erholung, Fehlen eines solchen durch Überschreiten der Dauerbeanspruchungsgrenze (vgl. Abb.), z.B. gemessen in der Herzschlagfre- quenz. Die beanspruchungsbedingte Arbeitsermüdung muss kurzfristig durch die Gewährung von Erholungszeiten ausgeglichen, langfristig durch Arbeitsgestaltungsmassnah- men und Änderungen im Arbeitssystem vermieden werden. Die Ermittlung der Ermüdungs- und Erholungsfunktionen bildet ein zentrales Problemfeld der Arbeitswissenschaft. Literatur: Bokranz, R./Landau, K., Einführung in die Arbeitswissenschaft. Analyse und Gestaltung von Arbeitssystemen, Stuttgart 1991, S. 187 ff. und 220ff. Rohmert, W./Rutenfranz, J. (Hrsg.), Praktische Arbeitsphysiologie, 3. Aufl., Stuttgart, New York 1983, S. 71 ff. und 118 ff. Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation/REFA, Grundlagen der Arbeitsgestaltung, München 1991, S. 53 ff.
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