(formula flexibility, regelgebundene Massnahmen) Bindung antizyklischer Massnahmen an vorbestimmte Indikatoren. Vor allem im Rahmen der Fiskalpolitik versucht man, die Wirkungen von automatischen Stabilisatoren dadurch zu erreichen, dass der Einsatz finanzpolitischer Instrumente an bestimmte Konjunkturindikatoren gebunden wird. Hierbei kann man zwischen verschiedenen Konzepten differenzieren. Bei den weniger strengen kann etwa vorgeschrieben oder sogar nur empfohlen werden, dass der Staat z.B. bei Vorliegen einer bestimmten Arbeitslosenquote aktiv werden muss bzw. soll. Bei einer strengeren Konzeption würden auch das Instrument und dessen Dosierung festgelegt (z.B. Erhöhung der Staatsausgaben um einen bestimmten Betrag). Obwohl bei den formelgebundenen Massnahmen die zeitlichen Verzögerungen verringert werden und sie insoweit konjunkturpolitisch durchaus attraktiv sein sollten, spielen sie bei der praktizierten Bekämpfung von Konjunkturschwankungen in der Bundesrepublik kaum eine Rolle. Das ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die empirische Konjunkturforschung bislang noch keine verlässlichen und damit allgemein akzeptierten Kon junkturindikatoren entwickelt hat. So enthält auch das Stabilitätsgesetz z.B. nur (wenige) allgemeine Handlungsanweisungen. In ihm dominiert vielmehr die diskretionäre Politik. Literatur: Hesse, H., Theoretische Grundlagen der "Fiscal Policy", München 1983.
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