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Arbeitslosenquote

prozentualer Anteil der bei den Arbeitsämtern registrierten, absoluten – Arbeitslosen an den abhängigen – Erwerbspersonen. Die Arbeitslosenquote gibt Aufschluss über die Höhe der Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus sind folgende Aspekte wichtig:
1. Es existieren national und international unterschiedliche statistische Definitionen von Arbeitslosigkeit:
a) Nach der Arbeitsmarktstatistik der Bundesanstalt für Arbeit gelten alle bei den Arbeitsämtern registrierten nicht erwerbstätigen Personen als arbeitslos, wenn sie folgende Merkmale auf- weisen:
- jünger als 65 Jahre,
- nicht in Ausbildung,
- nicht arbeitsunfähig erkrankt,
- bei der Arbeitsuche nicht auf ein – Unternehmen fixiert
- und auf der Suche nach einer über drei Monate hinausgehenden Beschäftigung mit mindestens 18 Stunden je Woche.
Die Bundesanstalt für Arbeit berechnet auf Grundlage der oben genannten Merkmale zwei Arbeitslosenquoten:
(1) die Arbeitslosenquote in % der abhängigen zivilen Erwerbspersonen (sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigte, Beamte, Arbeitslose)
(2) die Arbeitslosenquote in % aller zivilen Erwerbspersonen (abhängige zivile Erwerbspersonen, Selbständige, mithelfende Familienangehörige) .
Wegen der breiteren Bezugsbasis fällt die auf alle Erwerbspersonen berechnete Quote niedriger aus als die nur auf die abhängig Beschäftigten bezogene Quote. Für das Jahr 2000 betrugen die Arbeitslosenquoten in Deutschland 10,7 % (1) bzw. 9,6 % (2)
b) Bei EU-Stichproben gelten – Arbeitnehmer als arbeitslos, wenn sie während eines abgeschlossenen Berichtszeitraums keine Arbeit haben, Arbeit suchen und innerhalb von zwei Wochen für eine Beschäftigung zur Verfügung stehen. Bei. der Anwendung dieser auf nationaler Ebene stattfindenden Berechnung weichen die Quoten zwischen 2 und 40 % von den standardisierten Arbeitslosenquoten ab.
c) Bei OECD rhebungen gelten Personen je nach Region ab 12-16 Jahren als arbeitslos, wenn sie während einer bestimmten Periode keine Stelle haben, für eine Beschäftigung verfügbar und auf aktiver Arbeitsuche sind. Der Zeitraum der Arbeitsuche ist nicht determiniert und schwankt je nach Land zwischen einem Monat und unbestimmter Zeit. Das Internationale Arbeitsamt in Genf empfiehlt als Richtlinie vier Wochen. Für die Bundesrepublik Deutschland gilt die Berechnungsmethode der Bundesanstalt für Arbeit.
2. Neben den Ursachen spielt bei der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit insbesondere deren Struktur eine wichtige Rolle.
a) Man kann zunächst nach dem Geschlecht der Betroffenen unterteilen und die Dauer (- Langzeitarbeitslosigkeit) sowie andere Merkmale berücksichtigen: So entwickelten sich z. B. die verschiedenen Arbeitslosenquoten während der letzten Dekade in der in unten stehender Tabelle dargestellten Weise.
b) Schließlich kann man die Struktur der Arbeitslosigkeit entsprechend den verschiedenen Risikogruppen am Arbeitsmarkt untergliedern und so die unterschiedliche Betroffenheit von Arbeitslosigkeit, gemessen beispielsweise als Arbeitslosigkeit in Wochen, herausarbeiten. Zu den Risikogruppen des Arbeitsmarktes zählen: Personen ohne Berufsausbildung; Personen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen; Personen über 55 Jahre.
3. Differenziert man die Arbeitslosenstatistik nach regionalen Gesichtspunkten, so ist, wie die folgenden Zahlen gegliedert nach Landesarbeitsamtsbezirken beispielhaft für 2000 zeigen, ein SüdNord-Gefälle zu konstatieren: Baden-Württemberg 5,4 % Bayern 5,5 % Rheinland-Pfalz 7,3 % Hessen 7,3 % Schleswig-Holstein 8,5 % Hamburg 8,9 % Nordrhein-Westfalen 9,2 % Niedersachsen 9,3 % Saarland 9,8 % Bremen 13,0 % Thüringen 15,4 % Berlin 15,8 % Brandenburg 17,0 % Sachsen 17,0 % Sachsen-Anhalt 20,2 % Mecklenburg Vorpommern 17,8
Schließlich ist bei der Diskussion um Arbeitslosigkeit darauf hinzuweisen, dass Arbeitslosigkeit auch fiskalische (Fiskus) Kosten sowohl durch Mehrausgaben als auch durch Mindereinnahmen verursacht.

Die Arbeitslosenquote stellt eine Kennzahl dar, mit der das auf eine Zeiteinheit bezogene Verhältnis zwischen der Anzahl der Arbeitslosen und der Anzahl aller unselbständigen Erwerbspersonen zum Ausdruck gebracht wird. Beim zwischenstaatlichen Vergleich der Arbeitslosenquote ist zu prüfen, ob Zähler (Arbeitsloser) und Nenner (i. d. R. alle unselbständigen Erwerbspersonen) gleich definiert sind. So werden beispielsweise in den USA beschäftigungslose Selbständige als Arbeitslose erfaßt, während in der BRD Arbeitslose unter Ausschluß beschäftigungsloser Selbständiger registriert werden.

In der sozialistischen Wirtschaftslehre: Anteil der amtlich erfassten Arbeitslosen an der Gesamtzahl der abhängigen Erwerbspersonen. >Arbeitslosigkeit

(Erwerbslosenquote) zahlenmässiges Verhältnis zwischen Arbeitslosen (die bei der Arbeitsverwaltung registrierten Arbeitssuchenden) und abhängigen Erwerbspersonen.

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