Unter einer geldpolitischen Strategie versteht man ein mittel- bis langfristig ausgerichtetes und in sich stimmiges Verfahren, nach dem im Sinne einer Grundsatzentscheidung über den Instrumenteneinsatz zur Erreichung der geldpolitischen Endziele entschieden wird. Sie beinhaltet somit den gesamten Weg vom Instrumenteneinsatz bis zu den Endzielen der Geldpolitik. Der Einsatz einer geldpolitischen Strategie empfiehlt sich wegen der unvollständigen Kenntnis des genauen Transmissionsprozesses der Geldpolitik. Sie soll den geldpolitischen Entscheidungsträgern die Informationsverarbeitung erleichtern und Hilfestellung bei geldpolitischen Entscheidungen liefern. Durch ein in sich geschlossenes und glaubhaftes Konzept, das der Öffentlichkeit bekannt ist, soll auch eine Verstetigung der Geldpolitik erreicht werden. Und darüber hinaus kann sie als Kommunikationsmedium mit der Öffentlichkeit eingesetzt werden und zur Berechenbarkeit von Notenbankaktionen und Reduktion von geldpolitischer Unsicherheit beitragen. Die Strategie des Eurosystems besteht aus drei Elementen, einer quantitativen Definition von Preisstabiliät, einem publizierten Referenzwert für die Geldmengenentwicklung und einer auf breiter Basis beruhenden Beurteilung der Preisperspektiven.
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